So eine Serie konnte auch nur von der
BBC kommen. Zwei Schatzsucher in England, die mit ihren
Metalldetektoren durch die Gegend laufen. Ausgedacht hat sich das
ganze Mackenzie Crook, bekannt aus Fluch der Karibik.
Der Schauspieler spielt gleich auch die Hauptrolle, er hat sie sich
gewissermaßen auf den Leib geschrieben. Vielleicht weil er keine
Lust mehr hatte die immer gleichen Rollen des durchgedrehten oder
nerdigen Typen mit dem markigen Gesicht zu spielen. Hier gibt er
einen Schatzsucher, der im Leben nicht viel erreicht hat, außer
einer tollen Freundin, die jedoch wenig für sein Hobby übrig hat.
Es kostet viel Geld und Zeit, wenn er mit seinem Kumpel, gespielt von
Toby Jones, Gebiete absucht und hofft, endlich etwas zu finden. Doch
immer wieder piept es nur bei Schrott und Knöpfen. Sie haben ihren
eigenen Club, in dem sogar zwei Frauen Mitglied sind. Als ein neues
Mitglied, die junge Sophie dazustößt, eine Archäologiestudentin,
versetzt das die Gruppe in Aufruhr. Mit Mackenzies Figur Andy
versteht sich Sophie sofort ausgezeichnet, das weckt Eifersucht bei
seinem Kumpel. Der hat nur eine Ex-Frau, für die er immer noch alles
mögliche erledigt, ihr Mutter herumfährt und ihr Geld leiht, obwohl
sie längst einen neuen Parnter hat. Das ist komisch und traurig mit
anzusehen. Auch zwischen Andy und seiner Freundin kriselt es. Und
dann gibt es da auch noch die verfeindeten Detektoren (gibt es ein
deutsches Wort dafür?), die ihnen beim großen Fund zuvorkommen
wollen. Im ersten Moment könnte man denken, dass das eine
langweilige Serie ist, aber Crook hat es geschafft äußerst
liebenswerte und vor allem authentische Figuren zu schaffen. Man
lacht hier nicht laut, man schmunzelt eher, dabei schafft es die
Serie ihren ganz eigenen Charme zu entfalten. Die Figuren entwickeln
Tiefe und geraten nie zu Klischees und die Dialoge sind intelligent
geschrieben. Das ist eine starke Leistung Crooks, der dafür auch den
BAFTA TV Award gewonnen hat. Damit hatte er gute Argumente für eine
zweite Staffel, auf die ich sehr gespannt bin.
Nicht zuletzt besticht die Serie durch einen tollen Soundtrack,
vor allem mit dem Titelstück von Johnny Flynn, einer echten Entdeckung.
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