Sonntag, 21. Juni 2015

Detectorists - Die Serie über nerdige Goldsucher




So eine Serie konnte auch nur von der BBC kommen. Zwei Schatzsucher in England, die mit ihren Metalldetektoren durch die Gegend laufen. Ausgedacht hat sich das ganze Mackenzie Crook, bekannt aus Fluch der Karibik. Der Schauspieler spielt gleich auch die Hauptrolle, er hat sie sich gewissermaßen auf den Leib geschrieben. Vielleicht weil er keine Lust mehr hatte die immer gleichen Rollen des durchgedrehten oder nerdigen Typen mit dem markigen Gesicht zu spielen. Hier gibt er einen Schatzsucher, der im Leben nicht viel erreicht hat, außer einer tollen Freundin, die jedoch wenig für sein Hobby übrig hat. Es kostet viel Geld und Zeit, wenn er mit seinem Kumpel, gespielt von Toby Jones, Gebiete absucht und hofft, endlich etwas zu finden. Doch immer wieder piept es nur bei Schrott und Knöpfen. Sie haben ihren eigenen Club, in dem sogar zwei Frauen Mitglied sind. Als ein neues Mitglied, die junge Sophie dazustößt, eine Archäologiestudentin, versetzt das die Gruppe in Aufruhr. Mit Mackenzies Figur Andy versteht sich Sophie sofort ausgezeichnet, das weckt Eifersucht bei seinem Kumpel. Der hat nur eine Ex-Frau, für die er immer noch alles mögliche erledigt, ihr Mutter herumfährt und ihr Geld leiht, obwohl sie längst einen neuen Parnter hat. Das ist komisch und traurig mit anzusehen. Auch zwischen Andy und seiner Freundin kriselt es. Und dann gibt es da auch noch die verfeindeten Detektoren (gibt es ein deutsches Wort dafür?), die ihnen beim großen Fund zuvorkommen wollen. Im ersten Moment könnte man denken, dass das eine langweilige Serie ist, aber Crook hat es geschafft äußerst liebenswerte und vor allem authentische Figuren zu schaffen. Man lacht hier nicht laut, man schmunzelt eher, dabei schafft es die Serie ihren ganz eigenen Charme zu entfalten. Die Figuren entwickeln Tiefe und geraten nie zu Klischees und die Dialoge sind intelligent geschrieben. Das ist eine starke Leistung Crooks, der dafür auch den BAFTA TV Award gewonnen hat. Damit hatte er gute Argumente für eine zweite Staffel, auf die ich sehr gespannt bin.





Nicht zuletzt besticht die Serie durch einen tollen Soundtrack,
vor allem mit dem Titelstück von Johnny Flynn, einer echten Entdeckung.

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