Mittwoch, 26. September 2012

Septembervideos #2

Rue Royale - Halfway Blind



Weiter mit Keaton Henson und Petula

The Lumineers: Album erscheint in Deutschland und Tour




Ich habe hier schon einmal etwas über die Lumineers geschrieben. Die Band, die fröhliche Folkmusik macht, ist in ihrer Heimat USA unter anderem durch ihre guten Liveperformances bereits recht bekannt. Nun bekommt ihr Album das den Bandnamen trägt auch hier einen CD-Release. Recht so. Klassische Fokmusik mit frischem Anstrich ist ja spätestens seit
dem ersten Mumford and Sons-Album richtig beliebt. Für die Mumfords und ihr neues Album brauche ich wohl kaum Werbung zu machen. The Lumineers sind aber absolut kein Abklatsch, ihrer Musik merkt man an, dass sie voll und ganz dahinter stehen, was sie machen, dass sie mit ihren Zuhören das Leben feiern wollen, in dem sie einen zum Mitsingen und Tanzen animieren. Zwei Deutschlandkonzerte in den großen Städten gibt die Band im November, ihre Konzerte sind sicherlich ein Erlebnis.

16.11. Berlin, Festsaal Kreuzberg
17.11. Hamburg, Uebel & Gefaehrlich

Und hier noch mal das Video zu Ho Hey:

Montag, 24. September 2012

Musik: Movits!

Ich muss gestehen, manchmal verstehe ich die Musikindustrie nicht, und ich habe das Gefühl, es wird einem absichtlich schwer gemacht, Musik zu kaufen, die längst international erfolgreich ist. Warum zum Beispiel kann man hier immer noch nicht (trotz Ankündigung seines Bemühens) das Album von Marcus Foster kaufen, nicht einmal downloaden oder auf spotify oder simfy hören kann man es. Das ist bei den Alben von Movits! immerhin besser. Dennoch verwunderlich, dass deren Musik hier erst mit so einer Verspätung auch auf CD erscheint, und dann gleich die beiden bisher erschienen Alben direkt hintereinander. Appelknyckarjazz ist hier letzte Woche erschienen, Out of My Head/Ut Ur Min Skalle folgt im Oktober.
Wenn mir jemand gesagt hätte, dass die Kombination aus Swing und schwedischem HipHop total genial klingt, hätte ich es wohl kaum geglaubt. Da hilft nur anhören, am besten live. Denn auf Konzerttour waren die Jungs hier auch schon und dürften dabei einige Fans gewonnen haben. Im Moment touren sie durch die USA, aber ich bin mir sicher, dass sie demnächst auch wieder hier Shows geben.
Aber noch mal von vorne: Drei Herren um die dreißig, die auf schwedisch rappen und dazu Anzüge tragen und Blasinstrumente spielen? Swingmixe haben in letzter Zeit ja einen schönen Revival erlebt. Ich war schon immer ein Fan, seien es die Andrew Sisters oder nun Movits! zu Swing lässt sich einfach gut tanzen und er macht gute Laune. Dass man da kein Wort der Songtexte versteht stört da erstmal nicht weiter. Die Band besteht aus zwei Brüder: Johan Rensfeldt singt und schreibt die Songs, während Anders den DJ und Produzenten gibt - dazu kam Saxophonist Joakim Nilsson. In ihrer Heimat sind die Schweden bereits sehr erfolgreich, aber auch in den USA haben sie bereits ihre Fans.
Und richtig schicke Videos haben die Jungs auch noch:





PS: ich glaube, ich schreibe jetzt nur noch über schwedische Bands.

Sonntag, 23. September 2012

Musik: Sea Lion

Sea Lion aka Linn Osterberg ist eine weiteres schwedisches Talent. Ich frage mich wirklich, ob die in Skandinavien alle nichts anderes machen, als Songs zu schreiben. Man stelle sich mal vor, es gäbe so viele international erfolgreiche Musiker aus Berlin, wie aus Norwegen oder aus Schweden. Sea Lion hat eine einzigartige sphärisch kindliche Stimme, die sie mit leichten Gitarrenmelodien und lustigen Texten kombiniert. Das klingt dann ein bisschen wie eine Mischung aus Joanna Newsom, Lykke Li, plus der einlullenden Sanftheit Marissa Nadlers. Auf Facebook heißt es: „Channeling similar sounds of Kate Bush, Sea Lion will dig into your heart and mind with an innocent rawness and individuality.“
(Spätestens jetzt muss ich natürlich über sie schreiben.) Aber wirklich vergleichen kann man Sea Lion nicht und deshalb bin ich sicher, dass sie ihre Fans finden wird. Ich bin über dieses Musikblog auf sie gestoßen, sonst lassen sich erstaunlich wenige Rezensionen im Internet finden, obwohl sie (sollten die Beliebtheitsanzeigen auf Spotify etwas aussagen) schon eine gewisse Bekanntheit zu haben scheint.
Insgesamt hat Osterberg eine wirklich eindrucksvolle Kombination geschaffen: den verträumten Melodien würde man den Humor der Texte zunächst gar nicht zutrauen. Schon die erste Zeile der Single The loneliest boy in New York lautet: „When Johnny was seventeen, found his love in a porn magazine“. Auch die Stücke Elias und Mirror Wall sind Highlights des Debutalbums Guns of Alaska, das insgesamt sehr einheitlich klingt, aber manchmal braucht man auch keine Abwechslung, da reicht es, sich eine bestimmte Stimmung versetzten zu lassen, die ruhig ein Album lang anhalten darf.


Serienkritik: Misfits

Eine Gruppe Jugendlicher, die zur Sozialarbeit verurteilt wurden, erhalten in einem Sturm Superkräfte. Das ist die Kurzzusammenfassung von Misfits, einer weiteren BBC-Serie, die unerklärlicherweise niemals im deutschen Fernsehen lief und dementsprechend auch nicht übersetzt wurde. Leider konnte ich die erste Staffel noch nicht sehen, die zweite Staffel Misfits hat jedoch einiges zu bieten. Die Superkräfte der sechs Hauptcharaktere, sind gar nicht so sehr das Hauptthema, viel mehr sind es ihre Beziehungen untereinander. Zwar geht es oft dramatisch zu, dazu gibt es jeoch sehr viel britischen Humor. Da ist zum einen der egozentrische Charakter von Nathan (Robert Sheehan), der feststellt, dass er unsterblich ist und der mit seinen abstrusen Analysen die anderen gewaltig nervt. Dann sind da noch die typische Britin Kelly, die kein Blatt vor den Mund nimmt, der coole Curtis, der in der Zeit zurückreisen kann, der schüchterne und etwas seltsame Simon, der die Fähigkeit besitz, sich unsichbar zu machen und die nette Alisha.
Eine Art Running Gag der Serie ist, dass sie immer wieder ihre Bewährungshelfer töten müssen. Die fortlaufende Story neben vieler Subplots in den einzelnen Episoden hält die Spannung aufrecht. Der Aufdruck ab 18 verrät schon, diese Serie ist eigentlich nicht für Jugendliche (wobei ich nicht weiß, wo genau das ab 18 herkommt, die dritte Staffel ist wieder ab 16). Es gibt viel Gewalt in der Serie - um ihr Geheimnis zu wahren und sich zu verteidigen muss die Gruppe immer wieder ein paar Morde begehen. Und es gibt viel Sex, besonders in der dritten Staffel verliert sich die Story dadurch etwas. Insgesamt fällt sie gegenüber der zweiten etwas ab. Nicht nur wurde einer der Hauptdarsteller ersetzt, wodurch eine Menge an Witz fehlt, auch knüpft die psychische Entwicklung (insbesondere von Curtis) überhaupt nicht an die letzte Staffel an, was die Glaubwürdigkeit der Charaktere leider untergräbt. Ein guter Zug war, den „Powedealer“, einen Mann, der mit den Superkräften dealt, als Hauptcharakter zu etablieren. Jedoch ist der andere neue Charakter Rudy nur nervig und nicht witzig.

Sonntag, 2. September 2012

A City on a Lake

Alex Wong war bisher als Produzent und Songschreiber tätig, unter anderem für die wunderbare Vienna Teng. Seinem Debut, dass zumindest als Download auch hier im Juli erschienen ist, merkt man die lange Erfahrung an, so ausgereift und fertig klingt die Musik. Träumerisch leicht wirkt sie, mit klassischen Instrumenten und ein wenig Elektro. Wong lebte in Brooklyn, auf seinem Blog ist zu lesen, dass er nach L.A. gezogen ist, was ihn hoffentlich zu neuen Songs inspiriert.
Das Video zu Oceanside passt mit seiner Traumästhetik perfekt zur Musik. Im Song Always something better gibt es ein langes Intro, bevor Wongs melancholischleichte Stimme einsetzt, begleitet von Klavier, Schlagzeug und Hintergrundgesang. An den lauteren Stellen erinnert er mich auch ein wenig an The Verve, dann in den leiseren Stücken denkt man auch an Andrew Bird oder Kishi Bashi, an Indieelektrobands wie The Notwist, bis Wong dann mit Patiently zur akustischen Songwritermusik zurückkehrt. Insgesamt ist mir das Album noch etwas zu experimentell, und zu wenig abwechslungsreich (trotz der unterschiedlichen genannten Assoziationen). Die beiden folgenden Stücke sind es aber allemal Wert, gehört zu werden:



09 Always Something Better by highceilings