Montag, 27. Januar 2014

S. Carey - Fire Scene Single

Wenn der Name S. Carey fällt, wird immer gleich erwähnt, dass er der Drummer von Justin Vernon ist, ist doch jedem Projekt, wo Vernon nur ein paar Takte beisteuert, Aufmerksamkeit sicher. Auch auf dem neuen Album von Carey, Range of Light, das im April erscheint, hat Vernon mitgewirkt. Das sollte aber nicht der Grund sein, sich für das Album zu interessieren, denn Carey schreibt auch ganz alleine wunderbare Songs. Der erste veröffentlichte neue Song Fire Scene ist weniger Elektro, hat einen sehr warmen verträumten Sound. Dazu passt das Albumcover, man kann sich sehr gut vorstellen, wie Carey seine Songideen bei seinen Bergwanderungen bekommt.

Sonntag, 26. Januar 2014

Inside Llewyn Davis


Es ist schon an die zwei Wochen her, dass ich den Film Inside Llewyn Davis gesehen habe. Und  obwohl es ein Film ist, der gerade zwei Oscar-Nominierungen erhalten hat, wenn auch nur für Sound und Kamera, der schon zahlreiche andere Preise und Nominierungen erhalten hat, dazu durchgängig sehr gutes Kritikerlob, habe ich das Bedürfnis darüber zu schreiben.
Bevor ich den Film sah, wusste ich nur, dass es darin um einen Folkmusiker geht und dass er von den Coen-Brüdern ist. Ersterer war der Hauptgrund für mich, den Film anzusehen, der zweiter eher nicht. Denn ich muss gestehen, dass ich bisher keinen Film der Coen-Brüder wirklich mochte. Ich mag schwarzen Humor und Geschichten über Loser-Figuren. Aber irgendwie trifft der Coen-Humor bei mir nie meinen Geschmack. Abgesehen davon finde ich True Grit einen der schlechtesten Filme, den ich je gesehen habe. Nun jedoch, könnte ich doch noch ein Coen-Fan werden.


Im Film geht es natürlich um Llewyn Davis (Oscar Isaac), einen Folkmusiker, der verzweifelt versucht, ein wenig Erfolg zu haben. Er spielt in einem kleinen Club, das Publikum kommt höchstens, weil es ihn noch als Duo kannte. Doch nachdem sein Partner sich umgebracht hat, kommt Llewyn auf keinen grünen Zweig mehr. Nicht einmal eine Wohnung kann er sich leisten, schläft bei Bekannten, bei seiner Schwester oder seinem kauzigen Gönner. Von seinem Plattenlabel bekommt er keinen Cent und das Mädchen, das von ihm schwanger ist (genial: Carey Mulligan) will lediglich Geld für die Abtreibung von ihm. Llewyn ist für sie der absolute Loser, auch wenn sie ihn gelegentlich auf ihrer Couch schlafen lässt. Selbst ist sie erfolgreicher mit ihrem Partner Jim zusammen (wer hätte gedacht, dass Justin Timberlake so genial einen Spießer spielen kann?) macht sie gefälligen christlichen Folk. Genau das, was das Publikum hören will.
Man begleitet Llewyn dabei, wie er von einem missglückten Versuch seine Karriere in Gang zu bringen zum nächsten stolpert, und dabei den skurilsten Figuren begegnet.

Natürlich weiß man bei den Coen-Brüdern von Anfang an, dass der Film nicht mit einem Happy-End ausgeht und das ist auch genau das Interessante daran. Schließlich sind Biopics eigentlich immer Geschichten erfolgreicher prominenter Figuren, die höchstens nach dem großen Erfolg ihr Leben mit Drogen zerstören.
Als ich mich vor einer Weile mit der Geschichte des Folk beschäftigte, versuchte ich mehr oder weniger verzweifelt mehr Künstler wie Nick Drake, John Martyn oder Arlo Guthrie zu finden.

Freitag, 24. Januar 2014

Konzertrückblick 2013

Letztes Jahr war ich auf recht vielen Konzerten, vor allem war ich das erste Mal auf dem Haldern. Eine Freundin von mir fährt dort schon seit acht Jahren jedes Jahr hin und überredete mich schließlich, es noch einmal mit einem Festival zu versuchen. Mein letztes Festivalabenteuer war das Hurricane, ich glaube 2005, das dann selbst in einem Hurricane versank. Das musste ich nicht unbedingt noch einmal haben, so war ich dann sehr froh, in der Nähe eine Übernachtungsmöglichkeit zu haben.
Ich muss sagen, dass mir das Festival in dem kleinen Ort, das die Atmosphäre eines wirklich kleinen Festivals hat und gleichzeitig mit bekannten Indieacts und Newcomern aufwartet, sehr gefallen hat. Ein wenig war ich enttäuscht, dass es keinen wirklich großen Act gab, da es ja immerhin das 30-jährige Jubiläum war. Aber am Ende war das dann doch gar nicht so schlimm. Ich habe viele Bands gesehen, die ich schon immer gerne sehen wollte, wurde von wenigen enttäuscht und von vielen überrascht.
Mein Higlight war Glen Hansard. Wie er da eine junge Dame aus dem Publikum zu sich auf die Bühne rief und sie unter Tränen der Rührung Falling Slowly mitsang, werde ich wohl nie vergessen. 
Viel zu kurz gespielt hat Tom Odell. Ich habe hier ja schon über ihn berichtet, als er noch gar nicht bekannt war und mochte seine Musik seitdem, unabhänig davon, ob sie im Radio und im Hintergrund von Werbung läuft. Mit seinen Live-Shows schafft es Tom Odell jedenfalls auch harte Kritiker von sich zu überzeugen - er hämmert in die Tasten, als hinge sein Leben davon ab, man sieht ihm an, wie viel Spaß ihm das macht und nach einer dreiviertel Stunde ist er so erschöpft, dass er sich vom Klavierhocker fallen lässt.
Weitere Highlights waren für mich die Local Natives. Ich war gerade auf dem Parkplatz, als die Band spielte, meine Freunde machten eine Pause, aber als ich die Band spielen hörte, wusste ich sofort, dass ich mir das angucken musste. Eine weitere Überraschung war für mich Efterklang, die für mich den perfekten Abschluss bildeten. Ich hatte mir die Band schon ein paar mal so angehört und nie einen Zugang zu der Musik gefunden. Aber so live im Dunkeln, mit den Lichteffekten und der charmanten Unterhaltung des Sängers war es genau das richtige für den Moment.
Die schlechteste Band war für mich Buke and Gase. Ich wollte unbedingt früh ins Spiegelzelt um noch reinzukommen, um Dan Croll zu sehen. Dass meine Freunde, die die Musik draußen über die Leinwand verfolgen konnten mich bemittleideten, als ich mir Buke and Gase anhören musste, sagt wohl alles.
Am charmantesten am ganzen Festival war für mich dieser holländische Essensstand, auch wenn ich da gar nichts gegessen habe, diese rotgelbgestreifte Optik des Wagens und die kleine Band, von der ich immer noch gerne den Namen wüsste, und die teilweise besser war als das, was gerade auf den Bühnen lief, hatten für mich etwas ganz Verzaubertes. Ich wollte sofort einen Spielfilm über diesen Wagen drehen.



Abgesehen vom Haldern war ich letztes Jahr noch bei Half Moon Run (2 mal) und Ane Brun. Alle drei Konzerte waren Highlights.

Samstag, 4. Januar 2014

Iwan Rheon

Seit ich Iwan Rheaon als Simon in Misfits gesehen habe, war ich ein Fan des Schauspielers. Man erinnert sich an seinen "creepy" Blick und in Game of Thrones ist er jetzt als der gruselige Folterer Ramsey Snow zu sehen. Ich gucke immer mal wieder auf die imdb-Profile meiner liebsten jungen britischen Schauspieler aus Misfits und Skins. Hannah Murray und Joe Dempsie haben es ebenfalls in kleineren Rollen in GoT geschafft, während Robert Sheehan sowohl Hauptrollen in Serien als auch in Spielfilmen ergattert und Nocholas Hoult längst ein Hollywoodstar ist.
Auf eine Kinohauptrolle vielleicht mal in einem Liebesfilm oder in einem realistischen Drama warte ich für Iwan Rheon jedoch noch. Dabei hat er nicht nur in Misfits gezeigt, dass er mehr kann als fies zu starren. Er ist auch  an der Seite von Ian McKellen in der Sitcom Vicious zu sehen.
Der Grund warum ich aber eigentlich über Iwan schreibe ist, dass ich jetzt erst entdeckt habe, dass er noch eine zweite Karriere als Musiker hat. Schon mit vierzehn begann er Songs zu schreiben, zunächst inspiriert von Radiohead, die er als großen Einfluss nennt. Dass er außerdem Songwriter und Indiebands wie Cold Specks und Everything Everything hört, muss ihn mir einfach noch sympathischer machen. Iwan verfügt über eine warme sanfte Stimme mit waliser Akzent, und auch wenn er kein Vollzeitmusiker ist, kann er mit den vielen jungen Songwritern mühelos mithalten. Seine neueste EP Bang! Bang! beinhaltet fünf solide Songs, das titelgebende Stück ist am ehesten am Mainstream orientiert und entfaltet beim mehrmaligen Hören einen seltsamen Sog.
Nun weiß ich nicht, ob ich Iwan wünschen soll, bald eine große Hauptrolle zu bekommen, oder dass er gar keine Rollen mehr bekommt, damit er mehr Zeit für seine Musik hat. Denn dann könnte er vielleicht noch mehr aus seinen Songs herausholen. Mit zwei solchen Talenten ausgestattet wird er jedenfalls sicherlich nicht arbeitslos werden.