Montag, 28. Oktober 2013

Die neuen Serien 2013


Dieses Jahr kamen oder kommen eine Menge neuer vor allem amerikanischer Serien auf den Bildschirm. Mittlerweile gibt es ja immer mehr Möglichkeiten, englischsprachige Serien vor einer deutschen Fernsehveröffentlichung durch bezahlte Abos im Internet zu sehen. Ich warte meistens lieber, bis meine Bibliothek die Serien anschafft, da ich die Serien gerne am Stück gucke. Jedenfalls hoffe ich, dass wir auf eine DVD-Veröffentlichung folgender Serien nicht zu lange warten müssen.


Ich habe den Eindruck, drei Themen sind gerade in: dystopische SF-Settings und historische Settings, außerdem Märchenadaptionen und Superheldengeschichten aller Art. Mit Once Upon a Time und nun Once upon a Time in Wonderland, mit der wunderbaren Sophie Lowe aus The Slap, setzt ABC weiter auf Klassikeradaptionen. Mein erster Eindruck ist allerdings, dass das Wunderland eher Kinder anspricht und nicht so gut gemacht ist wie die Ursprungsserie.
Weiterhin bekommen wir es mit einer neuen Welle an Vampiren, Werwölfen und Monstern zu tun. Während von True Blood und Teen Wolf weitere Staffeln gedreht werden, hat Joseph Morgan alias Obervampirschurke aus Vampire Diaries mit The Originals seine eigene Serie bekommen. Es hat mir immer Spaß gemacht, Klaus und Rebekka bei ihren Intrigen zuzusehen. Aber so ein bisschen fehlt dabei doch eine sympathische Figur als Gegenpol.
Wer nach frischen Vampiren sucht, wird vielleicht bei Dracula mit Jonathan Rhys Meyers in der Hauptrolle fündig. Ich bin schon lange ein Fan des Schauspielers. Allerdings bin ich auch ein bisschen skeptisch, ob das klassische Vampirthema nicht ausgereizt ist.
Sleepy Hollow hat mich als Film noch nie richtig angesprochen, vielleicht spricht diese Mischung aus Zeitreise und Jagd auf kopflose Reiter ja eher das Publikum von Horrorfilmen an. Der Trailer zur Serie hat mich jedenfalls nicht wirklich überzeugt.
Ich bin ein großer Fan von SF-Serien, also war ich gespannt, was dieses Jahr neues produziert wird. Vor allem Dystopien und Superhelden-Geschichten sind ja gerade in. Das ist vielleicht auch das Problem. Hat man fünf Dystopien gelesen, hat man fünf Verfilmungen von Dystopien gesehen, weiß man, wie das Genre funktioniert. Mögen die Hunger Games noch innovativ sein, die Nachahmer davon sind es nicht mehr. Es gab bereits einige Serien in den letzten fünfzehn Jahren mit dystopischem Setting. Zum Beispiel Survivors. Ein Virus sorgt dafür, dass es nur noch wenige Überlebende auf der Erde gibt, die Zivilisatin zerfällt, wunderbare Schauspieler, dreidimensionale Figuren. Leider wurde die Serie nach zwei Staffeln eingestellt. Und die Serie war ein Remake aus den Siebzigern. Neu ist das Thema also wirklich nicht. Etwas Ähnliches gab es mit Revolution oder Outcasts. Dennoch versuchen es  die Sender immer wieder mit ähnlichen Themen und ich möchte dem Thema auch immer wieder eine neue Chance geben. Wartet man als Serienfand doch sehnsüchtig darauf, endlich etwas vergleichbar Gutes zu finden, wie die Lieblingsserien (in meinem Fall Battlestar Galactica, True Blood, Supernatural, 4400). Andererseits wurden so häufig schon Lieblingsserien von mir abgesetzt, dass ich mir oft geschworen habe, Serien nur noch zu gucken, nachdem sie abgeschlossen sind - aber ich bin doch immer wieder zu neugierig. So dass ich auch The Hundred anschauen werde. Nach einem Atomkrieg war die Erde unbewohnbar und soll 100 Jahre später mit Straftätern neu besiedelt werden. Das klingt wie eine gute Mischung aus Lost und Survivors.
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Basia Bulat - Tall Tall Shadow


Basia Bulat, eine 29-järige Kanadierin, veröffentlicht mit Tall Tall Shadow bereits ihr drittes Album. Diesmal hatte sie Untersützung von Arcade Fires Tim Kingsbury sowie Grammy-Gewinner Mark Lawson. Das Album klingt weniger nach Folk und mehr poppig - sie wollte mit elektronischen Klängen experimentieren, sagt sie. Wirklich experimentell ist das Album jedoch nicht, eher sehr solider Pop, der vor allem durch die hohe und dennoch kräftige Stimme der Sängerin besticht. Mit It can't be you hat sie dann doch eine folklastigere Nummer mit Charangobegleitung (ein zehnseitiges Zupfinstrument aus den Anden)
Die zweite Hälfte des Albums ist leider nicht so stark wie die erste, es scheint, als müsste Bulat noch ihre eigene Stimme finden, wenn sie sich vom Folk entfernen möchte. Der Widererkennungswert war mit Stücken wie Heart of my own von ihrem 210er Album jedenfalls größer. Dennoch ist Basia Bulat mit Tall Tall Shadow und vor allem dem Titeltrack eine Weiterentwicklung gelungen - die Single kriegt man jedenfalls nicht so schnell aus dem Ohr.



Das Video hat Bulat in Berlin aufgenommen.




Für diejenigen, die ein bisschen Französisch können, ein kleiner Kommentar zwischen der Musik von der Sängerin.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Moses Sumney

Moses Sumney, 24, aus L.A. bewegt sich zwischen Folk und Neosoul, als Einflüsse nennt er Feist, Sufjan Stevens und India.Arie (in diesem Interview).
Man mag kaum glauben, dass er erst recht spät mit der Musik angefangen und sich alles selbst beigebracht hat. Sein Video Replacable (unten), in dem er mit Loop arbeitet, war auf zahlreichen wichtigen Musikmagazinen zu sehen. Er spielte schon vor Genregrößen wie Corinne Bailey Rae und Emily King. Mit ein bisschen Entwicklungszeit dürfte seiner Karriere also nichts mehr im Weg stehen, Angebote von Plattenfirmen hat der bisher labellose Musiker jedenfalls schon erhalten.




Lost & Found from Tristan Starr on Vimeo.


Moses Sumney Replaceable from MOCHILLA on Vimeo.

Adna Kadic

Foto: Czlowiek Kamera Design & Photography

Über diese junge Schwedin, die sich einfach Adna nennt, wollte ich schon lange schreiben. Erst neunzehn Jahre ist sie alt und veröffentlichte schon mit fünfzehn Videos auf youtube, die eine unglaubliche Reife in ihrer Stimme zeigen.
Ihre Stimmfarbe erinnert mich an Lucy Rose in einem dunkleren Ton, klar und genau. Ihre Lieder haben einen melancholischen Grundton, und eine Kraft in ihrem Gesang, die einen sofort erreicht. Von dieser jungen Frau wird man sicherlich noch ganz viel hören.





Dienstag, 15. Oktober 2013

Active Child -Rapor EP

Foto: Dan Busta

Active Child aka Pat Grossi gehört schon länger zu meinen Lieblingsmusikern. Ich liebe seine engelhafte Stimme und sein Harfenspiel und wie er beides zu einer sphärischinnovativen Musik mischt. Seine epischen Stücke wie Johnny Belinda und Hanging on haben mir daher auch am besten gefallen, während ich mit seinen mehr ins elektonische gehenden Songs nicht so viel anfangen konnte. Daher gefällt mir auf der neuen EP auch Silhouette mit Ellie Goulding am besten. Evening Ceremony hatte Grossi ja bereits vor einer Weile als Single veröffentlicht und es lief bei mir tagelang in Dauerschleife. Ich bin kein religöser Mensch und Musik die so sakral klingt, liegt daher normalerweise nicht in meinem Aufmerksamkeitsfeld. Active Child, der übrigens auch nicht religiös ist, schafft es jedoch diese sakralen epischen Elemente auf eine gleichzeitig eindringliche aber nicht erschlagende Art so mit Poprhythmen zu verbinden, dass ich ihn dafür einfach verehren muss. Und anscheinend tun das mittlerweile sehr viele Menschen, während ich mich erinnere, dass sein erstes Album bei der Veröffentlichung noch nicht so viel Echo gefunden hat. Aber es gibt Musiker, da weiß man einfach, dass sie ihren großen Durchbruch schaffen werden, da denkt man sich dann einfach nur: schön, dass das was ich seit einem Jahr höre jetzt auch so vielen Menschen gefällt. Denn ich halte wirklich nichts davon, zu hoffen, ein Künstler möge immer ein Geheimtipp und so Indie wie möglich bleiben. Der Künstler muss schließlich davon leben und die Gefahr, dass Pat Grossi sich zu sehr dem Mainstream anpasst besteht sicher nicht, auch wenn er mit Popgrößen wie Ellie Goulding zusammenarbeitet, denn er macht offenbar genau die Musik, die er machen möchte und ist darin einfach sehr sehr gut. Die neue EP gibt es jetzt übrigens komplett auf Soundcloud.


Nathaniel Rateliff - Falling Faster Than You Can Run

Nathaniel Rateliffs neues Album Falling Faster Than You Can Run ist bereits im September erschienen und ich bin überrascht, dass es bisher so wenig Medienecho erfahren hat. Denn Nathaniel Rateliff gehört zu meinen Lieblingssongwritern und das neue Album ist genauso genial wie das letzte. Mit seiner zerbrechlich emotionalen aber niemals ins Schnulzige rutschenden Stimme braucht er Vergleiche mit Damien Rice oder Damien Jurado oder Tallest Man on Earth nicht zu scheuen. Es verwundert auch nicht, dass Ben Howard ein großer Fan von ihm ist. Mit den Größen des Genre stand Rateliff ohnehin schon auf der Bühne. Dennoch scheint der große Durchbruch noch nicht gelungen zu sein, dabei hätte er es wirklich verdient, von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Das Album hat einen positiven Grundton, besonders das vergleichsweise temporeiche Laborman. Danach wird Rateliff mit How to win doch ein bisschen melancholisch. Am gelungensten sind aber Nothing to show for und der erste Song Still Trying, die zweite Hälfte des Album fällt dagegen etwas ab, die Kompostionen wirken teilweise beliebig. Dennoch ist es eines der besten Alben des Genre, die ich dieses Jahr gehört habe. Es wundert nicht, dass es in einer Hütte in den Colorado Mountains aufgenommen wurde, so ein bisschen meint man immer die Einsamkeit zu hören, wenn Rateliff zum Beispiel sein "I don't know a god damn thing" in Still Trying herausschleudert und dabei seine Seele offen zu legen scheint. Es ist dieses gewisse Etwas, was nur ganz wenige Songwriter können, dass man ihm jedes Wort glaubt, das er singt.  Bei Rateliff erwartet man keine komplexen Songstrukturen, es ist vielmehr die Klarheit die so eindringlich ist. Der Gesang steht immer im Vordergrund, ganz klassische Songwritertraditon und gleichzeitig ist es seine Stimme, die ihn von so vielen anderen Songwritern, positiv abhebt.
Ihr könnt euch das Album sogar komplett auf Soundcloud anhören. Es bleibt zu hoffen, dass die Veröffentlichung des Albums Rateliff auch noch einmal nach Europa auf Tour führt.

Miranda - Serienkritik


Miranda ist mit Abstand die lustigste Sitcom, die ich je gesehen habe. Es ist kaum möglich die aberwitzige urkomische Handlung der Serie zusammenzufassen.
Miranda Hart spielt sich praktisch selbst: eine einsachtzig große Frau mit ein wenig Übergewicht, die dazu noch überaus tollpatschig ist. Sozialkompetenz ist nicht gerade ihre Stärke. Mit ihrer ca. einsfünfzig großen Freundin Stevie (Sarah Hadland) betreit sie einen Geschenkeladen. Kein akzeptabler Beruf für ihre ehrgeizige Mutter (Patricia Hodge). Was ihre Mutter aber noch viel schlimmer findet: Miranda ist mit Anfang dreißig noch nicht verheiratet und es ist auch kein potentieller Partner in Sicht. Also versucht sie schon mal ihre Tochter im Kaufhaus zu versteigern und mit jedem Mann zu verkuppeln, der ihr in die Finger kommt. Jeder zweite Ausruf der Mutter ist: Such fun! Natürlich immer zu Sachen, auf die Miranda gerade gar keine Lust hat.
Miranda schafft es immer wieder, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren, indem sie plötzlich nackt da steht, weil sie ihr Kleid in der Autotür einklemmt oder ähliches - oder sie fängt in den unpassendsten Situationen an, zu singen. Sobald sie ihren Schwarm Gary erblickt, erfindet sie die abstrusesten Geschichten. Gary und sie sind natürlich nur Freunde, oder ist da doch mehr möglich?
Dann sind da auch noch Mirandas frühere Schulfreundinnen, die sie nur "Queen Kong" nennen und die Miranda eigentlich gar nicht leiden kann. Dennoch trifft sie sich immer wieder mit ihnen zum Frauenabend. Und wenn mal niemand da ist, bastelt sie sich eben Freunde aus Obst.
Was die Serie so lustig macht ist Mirandas unglaubliches Talent für Timing. Die Pointen kommen genau zur richtigen Zeit und niemals muss man sich für schlechte Witze fremd schämen. Slapstickszenen wie plötzliches Ausrutschen hat man schon oft gesehen, doch hier muss man trotzdem darüber lachen. Miranda schaut immer wieder in die Kamera und redet direkt mit dem Publikum oder wirft ihm Blicke zu, die das Gegenteil von dem Bezeugen, was sie gerade gesagt hat.
Die Serie ist erfrischend anders, und gerade deshalb wohl so kontrovers. Man muss sie wohl lieben oder hassen. Mirandas Leben ist eigentlich nicht zum Lachen, sie hatte offenbar noch keine feste Beziehung und die Dates mit Gary laufen immer wieder schief. Aber weil Miranda sich selbst mit Humor nimmt, lacht man über ihre Missgeschicke ohne dass man das Gefühl hat, sie auszulachen.
Die Serie wird zum Teil vor Publikum gedreht, was heute kaum noch gemacht wird. In England ist Miranda Hart ein Comedy-Star, sie tritt vor ausverkauften Hallen auf. Es wird Zeit, dass man sie auch hierzulande kennen lernt. Ich bin jedenfalls schon sehr auf die dritte Staffel gespannt.



Hier kann man sich sogar die erste Folge auf Vimeo angucken:

Miranda Series 1 Episode 1 from Juliet May on Vimeo.

Rae Morris - From Above EP

Rae Morris ist eine erst 20-jährige Sängerin aus Blackpool, die auf dem besten Weg ist, die nächste große britische Sängerin zu werden. Ihre Balladen klingen wie die einer viel älteren erfahrenen Musikerin. Berührend ohne schnulzig zu werden. Bereits einen Vertrag Atlantic in der Tasche, ihr erstes Album hat sie gerade aufgenommen. Nur an das Berühmtsein muss sie sich noch ein bisschen gewöhnen - aber das ist ja umso sympathischer. Kürzlich ist ihre EP From Above erschienen. Aber auch das ältere "Grow" ist ein wunderschöner Song.






Dienstag, 1. Oktober 2013

Septembervideos

Ich habe in den letzten Monaten eine Menge verpasst und ich versuche gar nicht erst, das alles aufzuholen. Aber dennoch möchte ich hier wieder meine liebsten Videos des Monats zusammenfassen. Diesmal mit dem genialen Keaton Henson, der einen immer wieder in Traumwelten versetzt, den Allah-Las, die einen sich auch ohne LSD high fühlen lassen, Lets buy happiness, die sich mit der Single Run treu bleiben sowie dem wunderbaren Songwriterstück Emily von Cocos Lovers, die Kinder Krieg spielen lassen.



Thomas Dybdahl - What's Left is forever

Thomas Dybdahl ist in Norwegen ein Superstar, mehrfacher Grammygewinner und häufig ganz vorne in den Charts. Jetzt will er mit seinem neuen Album endlich auch ein internationales Publikum erschließen. Das wird auch Zeit, denn Thomas Dybdahl hat es verdient von der ganzen Welt gehört zu werden. Dass er früher Jazz gespielt hat, hört man seiner Musik insofern an, dass sie eine Komplexität entfaltet, die man ihr anfänglich nicht zutraut. Denn Dybdahls Folkpop bzw. Art-Folk kommt unwahscheinlich leicht daher. Verträumt und einlullend. Dybdahl kann sogar richtig soulig singen, wenn er will (so beim ersten Lied des Albums This Love is here to stay). Er muss sich Vergleiche mit Bon Iver und Nick Drake gefallen lassen, die wie ich finde gar nicht passen. Denn erstmal bezieht sich irgendwie jeder Songwriter auf Nick Drake und nur Alexi Murdoch klingt wirklich wie er. Außerdem klang Dybahl schon genauso, lange bevor Bon Iver so bekannt wurde und wenn man ihn denn mit Justin Vernon vergleichen muss, dann kann man nur feststellen, dass er eine ähnliche Komplexität in seinen Kompositionen erreicht. 
Mit seinem inzwischen siebten Album könnte Dybdahl der internationale Durchbruch endlich gelingen. Es gibt keine schlechten Stücke darauf, man kann das ganze Album in einem hören und möchte es dann immer wieder abspielen. Die Single Man on Wire ist sehr poppig und mir gefallen die leiseren Lieder eigentlich noch besser. Dass er das Album mit Hilfe des bekannten Produzenten Larry Klein erstellt hat und dieser ihn auf einem Sublabel von Universal unter Vertrag nahm, dürfte ihm auf dem Weg zur weltweiten Bekanntschaft überaus hilfreich sein.


Liverversion vom neuen Album:




Blogwiederbelebung

Ich habe hier lange nichts mehr geschrieben und war mich nicht sicher, ob ich hier überhaupt nochmal was schreiben würde. Ich glaube, allen Bloggern, die das alleine machen geht es von Zeit von Zeit so und viele hören auch auf. Es nimmt viel Zeit in Anspruch, immer die neueste Musik zu hören und nach Perlen zu suchen, über die man schreiben möchte. Das Schreiben selbst nimmt natürlich auch noch Zeit in Anspruch. Man versucht das was man hört irgendwie in Worte zu fassen, was mir meistens unmöglich erscheint. Eigentlich verstehe ich überhaupt nichts von Musik, ich habe verschiedene Instrumente ausprobiert, bin aber leider völlig untallentiert. Alles was ich über Musik weiß kommt mir manchmal eher oberfälichlich vor - Musikgeschichte, ich würde sagen ich kenne mich schon recht gut im Folk- und Indiegenre aus. Aber ich interessire mich immer eher für die Musiker als Person und nicht so sehr dafür, welches Genre die Musik jetzt am besten beschreibt und welche Einflüsse ich jetzt genau im letzten Takt erkennen sollte oder ähnliches. Dazu kommt, dass ich mich nicht nur für Musik interessiere, sondern für sehr viele Dinge. Mein Hauptteil meiner Frezeit schreibe ich Bücher. Das steht für mich an erster Stelle. Danach bleibt noch ein Teil meiner Freizeit für soziale Aktivitäten, was man im Leben ebenso macht und dann bleibt noch Zeit, mich mit Musik aber auch Filmen, Literatur und Kunst zu beschäftigen. Ich schreibe gerne über Dinge, die mir gefallen und wichtig sind. Und irgendwie komme ich wohl nicht davon los, sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen und mich fragen, wie ich die Zeit finden soll, über alles zu schreiben, worüber ich gerne schreiben würde. Ich möchte mir aber keinen Stress machen, sondern einfach über Dinge schreiben, die mir gerade begegnen. Ich habe jetzt das erste Mal seit vier Jahren schnelles Internet! Jetzt kann ich mir zu Hause Videos angucken! Was für ein Luxus. Und natürlich stellte ich gleich fest, was ich alles verpasst habe in den letzten Wochen, in denen ich mit Umzug und Kranksein und allem möglichen Kram beschäftig war. Es gibt ein neues Album von Bill Callahan und Nathaniel Rateliff? Und ich bekomme nichts davon mit? Schande über mich, das geht so nicht weiter. Wo ich doch seit ungefähr zwölf Jahren alle Neuerscheinungen verfolge.