Montag, 8. Dezember 2014

Neue Musik im Dezember #1


Dancing Years - We Danced Last Night


Lapsley - Falling Short






Leo Stannard - Please Don't

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Eric Roberson - The Box


Eric Robersons The Box ist schon im Juli erschienen, aber es wird mal Zeit, dass ich ein paar Reviews nachhole. Es ist so selten geworden, dass man guten Neosoul findet. Es scheint ein aussterbendes Genre zu sein. Umso mehr freue mich mich über jedes neue gute Album. Und Eric Roberson gehört zu den Größen des Genre. Mit unglaublicher Leichtigkeit und Souveränität singt er sich durch The Box. Ganz ohne Pathos und Blingbling. Seine Musik ist immer ehrlich und nie überproduziert. Unterstützt wird er durch zahlreiche features wie KING und Tracey Lee.
Der Grammy-nominierte Sänger nimmt schon seit zehn Jahren Alben auf und ist bekannt für Hits wie Been in love und One time. Es ist wirklich schade, dass handgemachter R&B heute so wenig gefragt ist. Denn es gibt keine andere Musik, die so entspannend, wohltuend ist und gleichzeitig komplex, sexy und tanzbar. Auch wenn das neue Album an die genannten Hits nicht ganz herankommt, ist es ein Album von durchgängig guter Qualität, das sich zu hören lohnt.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Sam Amidon -Lily-O


Sam Amidon gehört spätestens seit ich ihn live auf dem Haldern gesehen habe zu meinen Lieblingsfolkmusikern. Mit seiner im irischen Folk verorteten Art zu singen und der Fiddel schafft er jedoch keine traditionelle Musik, sondern spielt mit den Erwartungen. Ob das nun Americana oder Freak-Folk ist, Amidon hat auf jeden Fall Widererkennungswert. Leider gerät seine Musik stellenweise zu experimentell. Ich erinnere mich noch daran, dass er beim Konzert einige Minuten lang irritieren auf seiner Fiddel geschrammelt hat, nach einigen sehr schönen Momenten. So ähnlich geht es mir mit dem Album. Der Titelsong Lily-O beginnt a capella und endet in elektischem Rauschen. Dem Album fehlt es an konstanter Kompositonsstärke, daher überzeugt es mich nicht so, wie der Vorgänger Bright Sunny South. Die Songs Blue Mountain und Devotion knüpfen da schon eher an seine früheren Stücke an. Sam Amidon ist auf jeden Fall ein Künstler, den man beobachten sollte und ein Konzert von ihm ist auf ein Erlebnis.


Freitag, 7. November 2014

Wunderbarer Musikherbst

Diesen Herbst gibt es so viele tolle Albenveröffentlichungen, dass ich mit dem Anhören gar nicht hinterher komme. Als treuer Ben Howard-Fan wollte ich seine neues Album eigentlich sofort rezensieren, aber dann fielen mir nicht recht die Worte ein, um etwas dazu zu sagen. Es versetzt einen ja eher in eine depressive Stimmung, die ich gerade nicht unbedingt gebrauchen kann. Aber natürlich finde ich das Album trotzdem großartig. Ähnlich das neue Album von Damien Rice. Was habe ich darauf gewartet! Und komme nach der obligatorischen Herbsterkältung jetzt erst zum Anhören. Unglaublich. Rezension folgt. Auch wenn man dafür wohl nicht unbedingt noch Werbung machen muss. Das sind aber nicht die einzigen Highlights. Ich habe mir noch Alben von Bear's Den, Field Report, Scott Matthews, Mark Kozelek und The Jungle Giants zum Anhören gespeichert.
Im Moment bin ich jedoch vollkommen zufrieden damit, Damien Rice in Dauerschleife zu hören und mir draußen die Herbstsonne anzugucken.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Thomas Dybdahl kommt auf kleine Tour nach Deutschland


Spätestens seit seinem letzten Ablum bin ich ein Fan von Thomas Dybdahl. Die Rezension dazu gab es hier. Nun kommt Dybdahl, der in seiner Heimat Norwegen ein richtiger Star ist, endlich wieder nach Deutschland. Allerdings nur zu zwei Konzerten in Hamburg und Berlin. Es lohnt sich also, sich jetzt Karten zu sichern.

24.10. Hamburg, Nochtspeicher
25.10. Berlin, Privatclub

Er wird solo auf Tour sein, also ohne Begleitband. Dass er auch ganz allein sein Publikum unterhalten kann, kann man hier sehen:

Montag, 13. Oktober 2014

Oktobernews #2

Ich war fest überzeugt, ich wäre übers Haldern auf Peter Broderick aufmerksam geworden. Nur ist er da gar nicht aufgetreten. Egal. Er schafft es einen immer wieder mit neuen Richtungen in seiner Musik zu überraschen.



Lisa Mitchells Wah Ha kann man umsonst runterladen.



Über Fleurie habe ich hier schon einmal geschrieben. Ich hoffe, bald mehr von ihr zu hören.



Und von Rae Morris gibt es auch schon wieder ein neues Video.

Samstag, 11. Oktober 2014

Die zweite Staffel Peaky Blinders läuft an.




Vor zwei Wochen hat endlich die zweite Staffel Peaky Blinders in GB gestartet. Ich hoffe, dass sie auch irgendwann mal im deutschen Fernsehen gezeigt wird. Sie hat wirklich ein größeres Publikum verdient. Vielleicht schafft ja neues Castmitlieg Tom Hardy mehr Aufmerksamkeit. Wobei Cillian Murphy sicherlich immer noch der Star bleibt. In der zweiten Staffel soll es noch größere Ganuereien, eine Expansion des Geschäfts und wieder den Bösewicht Sam Neill geben. Ob Grace noch einmal auftaucht? Und was ist eigentlich mit Freddie passiert? Ich bin gespannt.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Luke Sital-Singh Konzert und Albumreview

Seit ich das erste Mal "Fail for me" hörte, war ich Fan von Luke Sital-Singh. Inzwischen werden seine Songes im Radio gespielt und er ist kein Unbekannter mehr. Nach mehreren EPs gibt es nun das Album The fire inside.
Kürzlich hatte ich dann auch das Vergnügen, ihn endlich live zu sehen. In der Prinzenbar in Hamburg, einem sehr kleinen urigen Club mit Stuckdecke und Putten an den Wänden. Erstaunt war ich, dass es nicht besonders voll war, da habe ich Lukes Popularität doch überschätzt, oder es war einfach ungünstig in der Woche gelegen. Als "Vorband" gab es eine junge charmante Songwriterin, die auf deutsch ihre Stücke vortrug und durchaus Potential zeigte. So ganz konnten mich ihre Texte nicht überzeugen, wohl eher etwas für Jüngere.
Luke kam dann etwas schüchtern auf die Bühne und erzählte, dass er gerade auf viel zu vielen Festivals war und dass er die eigentlich gar nicht mag. Denn seine Musik ist ja eher ruhig und nicht unbedingt Festivalgeeignet. Er würde bald sein eigenes Festival gründen und es Depresstival nennen. Also ich würde hingehen. Trotz der wenigen Gäste gab Luke ein sehr gefühlvolles Konzert mit den Songs seines neuen Albums und sogar ein paar unveröffentlichte dazu. Am besten gefallen mir immer noch seine Balladen und nicht die etwas zu gefälligen Radionummern. Denn in den Balladen kommt seine warme Stimmfarbe und seine gefühlvolle Art zu singen besonders zur Geltung.
Das war auch ein bisschen mein Problem mit dem Album. Einige Stücke kannte man schon von den EPs, die Radionummern sind mir zu bombastisch aufgebauscht. Doch das ist etwas, das man bei vielen Debutalben vorfindet. Immerhin steigern solche Stücke die Popularität enorm. Und dann gibt es da Songs wie Lilewythe oder Benediction. Balladen vom Feinsten.
Sollte Luke noch einmal nach Hamburg kommen, sehe ich ihn mir gerne wieder an. Aber dann bitte nicht nochmal in der Prinzenbar. Denn die Location hat zwar ihren Charme, dafür hörte man dann während des Konzerts von ihrgendwoher andere Musik! Luke hat es zwar professionell genommen, das ist aber schon eine Frechheit, wenn die Karten über zwanzig Euro kosten. Hinzu kam, dass das Personal mal wieder während der ruhigsten Stücke Getränkekisten sortieren musste. (Was leider bei vielen Locations vorkommt, doch bei größeren kann man wenigstens mehr ausweichen) Besonders schön, wenn die Bar nur zwei Meter von der Bühne entfernt ist. Gerade bei einem Songwriter, der nur mit Gitarre auf der Bühne steht, sollte man doch meinen, dass die Veranstalter für Ruhe im Raum sorgen. Ich bin vielleicht besonders empfindlich, bei solchen Störgeräuschen ist für mich die komplette Stimmung verdorben. Ich war aber auch nicht die einzige, die sich genervt zur Bar umgesehen hat. Bei den Preisen ist das wirklich unangebracht und ich glaube nicht, dass ich da nochmal hingehen werde. Doch für das alles konnte Luke natürlich nichts.
Als ich damals auf dem Haldern noch das letzte Stück "Fail for you" in der Kirche mitbekommen habe, war das jedenfalls eine ganz andere Magie.



Huch, ich bin sogar in diesem Video drin, wie ich noch hoffe, in die Kirche zu kommen. Hatte ich bisher gar nicht bemerkt.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Oktobervideos

Heute habe ich eine ganze Reihe wunderbarer Videos gefunden.

Beim letzten Post habe ich gesagt, dass mir Marketa Irglovas Album zu sakral klingt, die Single "The leading bird" ist aber zugänglicher und hat ein interessantes Video bekommen.



Damien Rice war bei Joles Holland zu Gast und gab eine wunderschöne Streicherversion zu "I Don't Want To Change You". Die Vorfreude auf das Album steigt immer mehr.



Außerdem hat der Mahagony Blog mal wieder wunderbare Künstler entdeckt. Jack Watts hat mich komplett beeindruckt mit diesem Video, dieser Stimme und dem ganzen Song. Er sieht noch sehr jung aus. Noch findet sich wenig über ihn, außer dass er aus Brighton kommt.



Zweite Entdeckung von Mahagony: Alex Vargas. Klingt irgendwie, als müsste man ihn schon kennen. Gehört habe ich den Namen auch schon, aber noch nicht bewusst wahrgenommen. Das hat sich jetzt schlagartig geändert.

Mittwoch, 24. September 2014

Neue Musik im September

Ich bin gerade von einem wunderbaren Konzert von Luke Sital-Singh zurück. Sein neues Album ist kürzlich erschienen.
Auch Marketa Irglova, schon lange solo unterwegs, inzwischen glückliche Mutter, hat ihr zweites Album veröffentlicht. Erstatunlich sakral ist es geworden, trifft leider nicht so ganz meinen Geschmack.
Albumteaser offenbaren uns Ben Howard un Damien Rice.
Und Jonas David schenkt zu seinem Geburtstag einfach mal den Fans einen Song. Und was für einen. Running ist mit eins der schönsten Stücke, die es von ihm gibt.
Von The Last September hat man länger nichts gehört. Jetzt gibt es ein animiertes Video zum neuen Song This Train Remains.
Von der bezaubernden Lail Arad, gibt es außerdem bald ein neues Album. Jetzt kann man schonmal den neuen Song 1934, ein Lovesong für Leonard Cohen umstonst runterladen.











Dienstag, 9. September 2014

Damien Rice ist zurück!

Und ich habe es ganz verschlafen und war ganz überrascht über die Ankündigung über das neue Album im Oktober. Acht ganze Jahre hat er sich dafür Zeit gelassen und war schon ein Kandiat für meinen "Was ist eigentlich mit XY passiert?"-Post. Ob es eine Musikschreibblockade, Probleme im Privatleben, einfach keine Lust mehr auf die große Medienöffentlichkeit? Wohl alles zusammen, wenn man seine Kommentare dazu liest. Er versteht sich als Künstler, der anscheinend einen großen Hang zum Perfektionismus hat. Wenn da wieder so etwas geniales daberi herauskommt wie bei den letzten Alben, dann war es das Warten wohl wert. Ich bin wahnsinnig gespannt auf das Album, zu dem es hoffentlich auch eine Tour geben wird, die wahrscheinlich sofort ausverkauft ist.
Aber nun erstmal ein Vorgeschmack mit "My favorite fading Fantasy". Ein Track, der erst ab der Hälfte richtig in Fahrt kommt und ein typischer Rice-Song ist. All ihr neuen kleinen Songwriter da draußen, jetzt müsst ihr euch warm anziehen.


Dienstag, 12. August 2014

Leo Stannard





Dieses Jahr hatte man das Gefühl, dass George Ezra der neue Tom Odell ist. Dann ist Leo Stannard vielleicht der neue Ben Howard? Ihr Gitarrenspiel und ihr Songwriting ähnelt sich sehr. Dennoch schafft es der junge Brite aus Leicester, seiner Musik eine eigene Note zu geben. Für mich ist es diese einmalige Stimmfarbe, die mich fesselt. Manchmal etwas brüchig und sehr emotional. Als Vorbild nennt er Damien Rice. Vielleicht ist es einfach diese Gernation junger Musiker, die mit Rice und seinen Kollegen aufgewachsen ist. Man kann ihnen kaum vorwerfen, dass sie so gut klingen, wie ihre Idole. Auch wenn Stannard mit seinen gerade mal 18 Jahren sicher noch einiges Entwicklungspotential hat, er ist schonmal auf einem sehr guten Weg.
Sein Song Eliza hat großes Hitpotential und die Live-Aufnahmen von ihm lassen einen sofort wünschen, ein Konzert mit ihm zu sehen. Vielleicht beim nächsten Haldern?
In Berlin muss er jedenfalls kürzlich gewesen sein, da er dort ein Akustik- und draußen-Video aufgenommen hat. Im Oktober erscheint seine zweite EP, dann folgt sicher auch eine Tour. 





Donnerstag, 7. August 2014

Neue Musik im August

Das ist erstmal bisher von mir vergessene oder übersehene Musik.

Slow Club gehören zu einer der erfolgreichsten Indiebands der letzten Jahre. Ihr neues Album bietet einige schöne Stücke, ist mir teilweise aber schon zu Mainstream. Bei "Tears of Joy" dachte ich bisher an das tieftraurige Stück von Prince of Asyria. Jetzt von Slow Club:



weiter:

Montag, 4. August 2014

Festivalsaison

Dockville in Hamburg. Foto: Pablo Heimplatz

Es ist Festivalsaison und ich könnte manchmal meine Freunde erschlagen, die ständig Sachen vom Haldern oder anderen Festivals auf facebook teilen. Denn da kann ich dieses Jahr leider nicht hinfahren. Dabei hätte ich gerne Fink, George Ezra oder Josh Record dort gesehen. Generell bin ich nicht so ein Fan von Festivals mit zelten, da ich dabei nie ein Auge zubekomme. Einmal Hurricane hat mir damals gereicht. Es war eine schöne Erfahrung, aber drei Tage mit Staub bedeckt zu sein, um dann durch einen Sturm nach Hause waten zu müssen, muss ich nicht widerholen. Da fahr ich dann doch lieber zu den Festivals in Hamburg und Umgebung. Das kleine Festival in Stade am letzten Wochenende, Alle müssen mit, habe ich leider wegen anderer Termine auch verpasst, dabei wollte ich da schon lange mal hin.
Früher habe ich viel mehr Rock und Punk gehört und bin immer zu umsonst-Festivals gefahren. Zelten am See, nach Hause mit der S-Bahn. Bei der Erinnerung daran, fühle ich mich langsam richtig alt. In Hamburg gibt es ja aber zum Glück zwei tolle Festivals, so dass ich nirgendwo zelten muss. Das Dockville habe ich bisher leider auch verpasst. Mit der schönen Hafen-Atmosphäre und einem Line-up aus ein paar beliebten Popacts gemischt mit tollen Indiebands hat es sicherlich seinen Charme. Dieses Jahr kann man dort u.a. Birdy, Jake Bugg oder Broken Twin sehen. Karten sind aber nur noch zum höheren Preis zu bekommen. Am besten kann man neue Künstler allerdings beim Reeperbahnfestival entdecken. Und nicht nur die Künstler, sondern auch Clubs, in denen man noch nie war. Normalerweise halte ich mich eher von der Reeperbahn fern, seit ich meine Zwanziger erreicht habe. Aber beim Festival habe ich schon mal in den einen oder anderen Club reingeguckt, in den ich sonst nie reingegangen wäre und vor zwei Jahren habe ich da ein grandioses Konzert von Ben Howard in den Fliegenden Bauten gesehen. Damals sprach mich jemand an, ob ich etwa wegen des Sängers da wäre. Natürlich war ich. Kaum zu glauben, dass damals noch kaum jemand Ben Howard kannte!
Für dieses Jahr springen mir Namen wie Hozier, Gossling, Asa, Dry the river, Angel Olsen, Cold Specks oder Josh Record ins Auge. Ganz besonders freue ich mich aber, die bezaubernde Rae Morris mal live zu sehen.
Andererseits reizt es mich aber auch, mal zu den ganz großen Festivals im Ausland zu fahren. Da kann man schon neidisch werden, wenn man auf englischsprachigen Blogs vom SXWX, vom Glastonbury, Pink Pop oder Lollapalooza liest. In der Festivalsaison sind die Musiker häufig pausenlos auf Tour und es sind kaum neue Alben zu erwarten. So dass man sich als Musikjunkie zwangsweise auf die Suche nach neuen interessanten Künstlern auf den Festvialprogrammen begeben muss. Besonders da eine meiner Lieblingsquellen für neue Musik dirrectcurrencmusic leider seine Pforten schließt. Wenn man an mehreren Stellen liest, dass eine bisher unbekannte Band auf einem Festival ein richtig gutes Konzert gegeben hat, weiß man schon, dass sie bald durchstartet. Ich bin gespannt, über wen man nach diesem Sommer reden wird.
Tickets fürs Haldern oder andere Festivals für die kurzentschlossenen lassen sich auch oft noch günstig im Internet bekommen.

Angus and Julia Stone - Neues Album






Eigentlich wollte ich das neue Album von Angus and Julia Stone, das sie einfach nach sich selbst benannt haben, schon vor ein paar Tagen besprechen. Da war es noch in voller Länge im Stream zu hören. Doch ich konnte mir nicht recht eine Meinung darüber bilden. Das lag vielleicht daran, dass ich sehr hohe Erwartungen an das Album hatte. Ihr 2010er Album Down the way ist längst ein Klassiker des Songwriter Genre. Die Australier sind weltbekannt, längst Mainstream und ihre Songs wurden in zahlreichen Soundtracks verwendet. Jeder einzelne Song auf dem Album gehört zu meinen Lieblingsstücken. Es ist einfach einmalig, wie die Stimmen der Geschwister harmonieren, wie sie es schaffen, aus jedem Song trotz leichter Melodie ein widererkennbares Kleinod zu machen. Sei es Big Jet Plane, Yellow Brick Road oder I'm not yours. Die Texte brennen sich ein, jedes Mal, wenn ich einen der Songs in einer Playlist in einem Café höre, horche ich auf. Nach dem großen Erfolg, gingen Angus und Julia erstmal getrennte Wege. Auch ihre Soloalben waren gelungen, doch nie so erfolgreich wie ihre gemeinsamen Projekte. Das dachte sich wohl auch ihr Produzent, als er sie anhielt, wieder gemeinsam aufzunehmen. Doch leider ist das neue Album kein neues Down the way. Es ist bei weitem nicht schlecht, immer noch besser, als viele andere Songwriteralben, die man so zu hören bekommt. Doch einem kommt auch der Verdacht, dass es vielleicht seine Gründe hat, warum die beiden eigentlich nicht mehr zusammen arbeiten wollten. Beim ersten Hören habe ich mir keinen der Songs gemerkt, sie klingen alle zu ähnlich. Beim widerholten Hören ist mir dann besonders Get Home positiv aufgefallen. Es sticht mit schnellerem Rhythmus und lauterer E-Gitarre und einprägsamer Melodie heraus. Please you dagegen mit Angus' prägnanter Stimme und langsamer einlullender Melodie. Und als ich die Single Grizzly Bear beim Autofahren hörte, merkte ich, dass sie sich wunderbar für einen Sommer-Roadtrip eignet. Überhaupt ist das Album perfekt für einen schönen Sommerabend, und am Ende gibt es dann doch diese Songs, die an die alten Lieblingsstücke heranreichen.
Etwas Gutes hat das neue Album auf jeden Fall. Die beiden werden sicherlich für einige Zeit damit auf  Tour gehen.

Angekündigt sind bereits: 9.11. Capitol Offenbach Am Main, 10.11. Grosse Freiheit Hamburg, 12.11.  Tempodrom Berlin, 13.11. Tonhalle München, 14.11. Palladium Köln



Montag, 21. Juli 2014

Kesang Marstrand - Karmapa Khyeno EP


Kesang Marstrand hatte ich bisher bei den skandinavischen Sängerinnen eingeordnet, sie verfügt über eine ähnlich klare Stimme wie Ane Brun oder Rebekka Karijord.Tatsächlich stammt sie aber aus New York und hat tibetisch-dänische Eltern. Musikalisch erfindet sie sich immer wieder neu. Erst war es Songwriterpop, dann Jazz und jetzt folkloristische Musik. Gemeinsam ist allen Alben die wunderbar verträumte Stimme. Die neue EP Karmapa Khyeno ist mit tiebetischem Gesang aufgenommen, und die Lieder haben eine meditative Stimmung. Eine Mischung aus tibetischem und skandinavischem Folk. Man kann sich genausogut den Himalaya als auch einen Feenwald dazu vorstellen. Dass Marstrand auch politisch aktiv ist, war mir bisher nicht bewusst. Sie hat vor einer Weile eine Free Tibet Single veröffentlicht und sogar die Hymne für die tunesische Revolution aufgenommen!


Montag, 30. Juni 2014

Half Moon Run - No more losing the war Video



Clowiek Kamera hat mal wieder ein wunderbares Video für Half Moon Run prodzusiert. Für No more losing the war wählt er geteilten Bildschirm, und eine mysteröse Geschichte um ein Paar, ein Auto und Tauben. Man muss sich auf die symbolische Bildsprache einlassen, dann wird man mit wunderschönen Bildern belohnt.

Mittwoch, 18. Juni 2014

The Lake Poets - Honest Hearts EP



The Lake Poets, das ist eigentlich nur eine Person, Martin Longstaff. Ich habe schon so häufig etwas von ihm gehört, dass ich dachte, er hätte schon viel veröffentlicht. Tatsächlich ist Honest Hearts seine erste EP. Longstaff liefert melancholischsanfte Balladen mit Texten über Beziehungen. Den Titelsong beschreibt er so: "A song about going through hell, and keeping going" und Windwoshill wäre ein Song über Agoraphobie und unerwiderte Liebe. Beim Hören ist es neben den schönen Kompositionen vor allem seine sanfte Stimme, die manchmal schon fast ins Schmalzige agleitet, aber für mich immer noch im Bereich des authentischen bleibt, die einen berührt.





Freitag, 23. Mai 2014

Warum Orphan Black so genial ist

Neue Allianzen in Staffel 2? Fotos: BBC America

Ich war schon immer ein Serienjunkie. Sobald ich anfange eine Serie gut zu finden, komme ich nicht mehr davon los, bis ich alle Folgen gesehen habe, ich kaufe mir englische DVDs, ich terrorisiere meine Bibliothek mit Anschaffungswünschen, ich gucke auch mal acht Folgen BSG oder Doctor Who am Stück. Aber es gibt nur wenige Serien, die so gut sind, dass sie einen derart fesseln. Doch jetzt hat es mich wieder erwischt, mit einer Serie aus Kanada, Orphan Black.
Die Ausgangssitaion erzeugt gleich große Spannung: Sarah Manning kehrt nach längerer Zeit nach London zurück, sie will ihr Leben wieder auf die Reihe kriegen und ihre kleine Tochter wieder zu sich holen. Doch dann passiert etwas äußerst Merkwürdiges. Sie sieht zu, wie sich eine Frau, die genauso aussieht wie sie selbst vor den Zug wirft. Ihre Tasche hat die Frau dagelassen und Sarah nimmt sie kurzerhand an sich und die Identität der toten Frau an, denn die hat eine Menge Geld, dass Sarah gut gebrauchen könnte. Ehe sie weiß, wie ihr geschieht befindet sie sich in einem tödlichen Netzwerk aus undurchsichtigen Feinden und neuen Freunden.
Ohne zu viel verraten zu wollen, es wird bald klar, dass Sarah und die Frau die sich umgebracht hat, Beth, Klone sind. Und es gibt noch mehr von ihnen. Bald treffen wir auch Cosima, Alison und Helena. 
Sarah muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, dass sie ein Klon ist und dass sie als Beth so tun muss als wäre sie eine Polizistin, sie muss auch aufpassen, dass niemand und vor allem nicht ihr Partner bei der Polizei hinter ihr Geheimnis kommt.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Eliza Shaddad - Waters


Die wunderbare schottisch-sudanesische Sängerin Eliza Shaddad, über die schon einmal berichtet hatte, hat eine neue Single. Im Gegensatz zu früheren Werken ist Waters temporeicher und poppiger, da sie nicht mehr alleine mit Gitarre ist sondern mit Band. Die neue Richtung Shaddads,die auch Jazzmusik macht, gefällt mir sehr gut, es folgt hoffentlich mehr.

Layla - Black Mud EP



In letzter Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, warum manche Musiker oder Songs plötzlich erfolgreich werden und andere nicht. Manchmal höre ich gute Musik, die kaum bekannt ist und wünsche dem Musiker mehr Aufmerksamkeit. Gelegentlich höre ich aber auch etwas und weiß eigentlich schon, dass es erfolgreich sein wird. Manchmal geht dieser Erfolg stetig voran, manchmal über Nacht. Manchmal dauert es Jahre, bis ich einen Song, den ich gut finde plötzlich im Radio höre. Bei Ben Howard, Tom Odell, Michael Kiwanuka oder Lucy Rose war ich mir ziemlich sicher, dass sie irgendwann bekannt sein werden. Layla ist eine junge Sängerin aus England und bei ihr bin ich mir auch sehr sicher, dass der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen wird. Es stimmt die Rezeptur aus eingängigen poppigen Songs, interessanter Stimme und einfach gutem Songwriting. Zudem ist sie, da sie noch alles selbst macht sehr sympathisch. Sie macht alles, was man mit Social Media machen kann und in ihrem Video zu  Black Mud geht es um Liebe und man sieht ein sich halbnackt küssendes Paar. Es gibt wohl kaum eine bessere Anleitung zum Star, oder?



Montag, 19. Mai 2014

Nick Waterhouse - Holly



Mal wieder so ein Musiker, bei dem man sich beim Hören der Musik eine ganz falsche Vorstellung von seinem Aussehen macht. Aber das bestätigt dann vielleicht auch nur meine eigenen Vorurteile. Nick Waterhouse ist ein Bluesmusiker aus Südkalifornien, wo es gerade einen großen Retrotrend gibt. Dort wuchs er nach eigener Aussage mit "Garagen-Psych" und Surfkultur auf, um dann eigene musikalische Wege zu gehen.
Das Cover seines zweiten Albums Holly lässt zunächst an 60er Jahre Folk denken, doch es führt bewusst in die Irre. Hier gibt es schnelle Rhythmen zum Tanzen, dazu schrammelige E-Gitarre, Backgroundchor und Saxophon, richtiger Rhythm'n & Blues mit einer großen Portion Rock'n Roll also. Waterhouses Stimme ist kräftig und kantig, auch wenn er ähnlich aussieht, also keine Gemeinsamkeiten mit Mayer Hawthorn. Nach dem knalligen Einstieg High Tiding, lässt das Album etwas nach, Ain't There Something That Money Can't Buy ist dann ein gelungener kapitalismuskritischer Abschluss. Ich kann mir vorstellen, dass er live noch mal viel besser klingt. Leider habe ich die Deutschlandtour verpasst, aber er kommt bestimmt bald wieder und bis dahin kann man schon mal alle Lieder auswendig lernen. Das Album kann man sich komplett auf Bandcamp anhören, nur die Einbindung klappt leider nicht.

Sonntag, 4. Mai 2014

Emily King Distance Video

Das neue Video von Emily King zum Song Distance ist visuell so faszinierend, dass man dabei ganz vergisst, der Musik zuzuhören. Auf zwei nebeneinander laufenden Filmen sieht man wie alltägliche Gegenstände und Handlungen seltsam verfremdet werden. Der Song dazu ist natürlich auch gut, Kings Soulstimme wird untermalt mit einem starken Rhythmus und Chor.

Sonntag, 6. April 2014

S. Carey - Range of Light Album




Nun ist endlich das neue Album Range of Light von S. Carey erschienen. Man merkt der Musik irgendwie an, dass Carey sehr naturverbunden ist. Seine Musik klingt noch sphärischer als die von Justin Vernon, nimmt einen mit auf Traumreisen, lässt einen an weite Landschaften denken. Der Eindruck von der Single, dass er mehr auf organische Klänge und weniger auf elektronische setzt, bestätigt sich. Beim Album hat er außerdem seine Bandmitglieder mehr Einfluss nehmen lassen, nichtsdestotrotz erkennt man die Careytypische Klangwelt. Ich kenne mich in diese Richtung zwar nicht ganz so gut aus, aber es wundert mich doch, dass in letzer Zeit alles Folk sein soll, was nicht Rock oder Mainstreampop ist. Auch wenn Carey organischer klingt, Folk passt nicht richtig, auch wenn man ihn weit fasst. Aber das Genre ist letztlich ja auch nicht so wichtig. Mit seiner Ausbildung als Orchester-Drummer und als festes Mitglied von Bon Iver erfüllt er sowieso ein weites Spektrum. Einziges Manko ist Careys nicht immer überzeugender Gesang. Er wirkt doch oft etwas unausgereift und auch die Kompositionen erreichen nicht die Schönheit und Klarheit von Bon Iver. Aber es ist auch nicht wirklich gerecht, ihn immer wieder damit zu vergleichen. Carey hat jedenfalls bewiesen, dass er auch allein erst zu nehmen ist, auch wenn er das Album in Justin Vernons Studio aufgenommen hat.

Auf die Single Fire-scene hatte ich schon im Januar hingewiesen. Jetzt gibt es auch ein Video dazu.



Auch Alpenglow ist eines der stärkeren Stücke auf dem Album.



Leider kommt Carey nur zu zwei Konzerten nach Deutschland:
30.5. Berlin, 31.5. Dortmund

Dienstag, 1. April 2014

Rae Morris - Do you even know? Video

Rae Morris neues Video und die Musik dazu ist etwas anders als ihre bisherigen Werke. Man sieht sie in starren Posen an verschiedenen Stellen eines im 60er-Jahre Stil eingerichteten Hauses. Unter dem Video gibt sie eine Erklärung, was sie sich dabei gedacht hat. Es soll das Gefühl darstellen, falsch verstanden zu werden, wenn nur das Äußere wahrgenommen wird und das Innere verborgen bleibt. Im Mai erscheint dann auch endlich ihr erstes Album.

Freitag, 28. März 2014

Kimberly Anne - Hard as Hello EP



Die junge Londonerin Kimberly Anne hat gerade ihre erste EP veröffentlicht.  Mit rauer Stimme und einprägsamen Melodien hat sie drei wunderbare Songwriterstücke geschrieben. Die Haartolle in der Stirn schafft den Wiedererkennungswert. Kimberly Anne schreibt vor allem aber auch wunderbare Lyrics, die man sich genau anhören sollte. Vor allem der Titelsong "Hard as Hello" zwingt zum zuhören. Das Video dazu zeigt Ann, wie sie von vielen Händen immer wieder Sachen ins Gesicht gehalten bekommt, Lippensgtift, Zigarette, Maske und das alles in einem Take aufgenommen. Das Video ist leider von youtube gesperrt. Es gibt aber auch einen Remix von Bastille, der ebenfalls sehr gelungen ist.


Kimberly Anne - Hard As Hello (Bastille Remix) from Kode Media on Vimeo.

Montag, 24. März 2014

Sam Brookes - Kairos



Ich habe schon länger auf eine Gelegenheit gewartet, etwas über Sam Brookes schreiben zu können und jetzt ist endlich sein neues Album Kairos erschienen. Sam Brookes hat das gewisse Etwas in der Stimme, das einen sofort aufhorchen lässt. Er singt damit melancholische und fröhliche Songs mit der gleichen Selbstverständlichkeit. Als Einflüsse nennt er  Joni Mitchell, Bert Jansch und Davy Graham. Unterlegt mit Harfen, obligatorischer Gitarre und Halleffekten, sind die Kompotitionen zwar schlicht aber dadurch umso eindringlicher. Er ist ohne Label und hat das Album über pledgemusic, einer Crowdfundingplattform, finanziert. 




Samstag, 22. März 2014

#Indiebookday

Der #indiebookday ist eine Aktion, die vom Mairisch Verlag ins Leben gerufen wurde. Heute sollte man in eine Buchhandlung gehen und sich ein Buch aus einem Indie-Verlag kaufen. Leider habe ich es versäumt, das hier rechtzeitig zu posten und in eine Buchhandlung bin ich heute leider auch nicht gekommen. Ich finde die Aktion aber großartig. Daher poste ich einfach ein Bild von Büchern, die sowieso gerade bei mir liegen.


Einmal Vor meiner Ewigkeit von Alessandra Reß, ein etwas anderer Vampirroman, auf den ich mich schon sehr freue, erschienen im Art Skritp Phantastik Verlag. Zweitens der dritte Teil der Adrian Mayfield-Trilogie von Floortje Zwigtman. Ich bin noch beim zweiten Teil, denn bei diesen Büchern kann ich immer nur kleien Dosen lesen. Es geht um einen Jungen, der als Modell eines Malers im London der 1880er Jahre in die Kreise von Oscar Wilde gelangt, kurz bevor Wilde verhaftet wird. Es ist eine unglaublich spannende Zeit, der Schreibstil der Autorin wird zu Recht mit Charles Dickens verglichen und die Figuren sind zwar nicht immer sympathisch, erscheinen aber so detailiert und authentisch gezeichnet, dass man sie sich wie reale Personen vorstellt. Auch wenn der Protagonist Adrian eine Erfindung der Autorin ist. Erschienen sind die Bücher beim Jugendbuchverlag Gerstenberg, obwohl ich sie eigentlich frühestens ab 16 empfehlen würde und sie eher für Erwachsene geeignet sind.

Sonntag, 23. Februar 2014

Der britische Musiknachwuchs

Die Briten haben ein verlässliches System, immer wieder international erfolgreiche Musiker hervorzubringen. Sei es Adele, Amy Whinehouse, Tom Odell oder Leona Lewis, sie alle haben sich ihr Können nicht komplett selbst beigebracht sondern waren entweder auf der BRIT School for performing Arts in London oder auf einer der  Institutes of Modern Music. Etwas müssen diese Schulen also richtig machen. Vor allem bilden sie die Talente schon sehr jung aus, so dass ein Musiker dann mit Anfang und nicht erst mit Mitte Zwanzig eine Karriere starten kann. In Deutschland gibt es sicher auch den einen oder anderen Musikschwerpunkt in der Schule, und Möglichkeiten, Gesang zu studieren, dennoch ist die Regelmäßigkeit mit der die britischen Schulen erfolgreiche Musiker produzieren schon einmalig. Da lohnt es sich, mal nach den Talenten von Morgen zu schauen.

Eine unglaublich eindringlich-sphärische Stimme hat Ire Kevin Murphy, Absolvent der BIMM Brighton, und bereits einen Vertrag bei Domino Records in der Tasche. Da darf man sicher noch einiges von ihm erwarten.


Bei diesem Video wurden keine Tiere verletzt!

Seht weitere junge Talente:

Sonntag, 9. Februar 2014

Sampha

Foto: Laura Coulson
Ein weiterer Sänger mit einer unglaublichen Stimme, ist Sampha. Er hat nicht nur eine tolle Soulstimme, sondern ist auch ein begnadeter Pianist. Er vereint Soul und Jazz zu emotionalen aber niemals rührseligen Balladen. Sampha hat erst eine EP und eine Single veröffentlicht, hat aber schon einen beachtlichen Fankreis und mehrere Auftritte auf BBC zu verbuchen. Außerdem hat er schon mit Künstlern wie The xx und Jessie Ware als Produzent zusammen gearbeitet. Seine neueren Solostücke ohne elektronische Bearbeitung gefallen mir jedoch wesentlich besser.
Es ist schwer zu glauben, dass Sampha erst 24 Jahre alt ist, bei dieser Karriere. Doch wenn man mit drei mit Klavier spielen und mit dreizehn mit produzieren beginnt, erscheint es auch wieder logisch. 






Nathaniel Rateliff - Tour und Deutschlandveröffentlichung des Albums



Ich habe schon vor einer Weile eine Rezension zu Nathaniel Rateliffs neuem Album Falling faster than you can geschrieben, da man das Album bereits komplett auf Soundcloud hören konnte. Jetzt ist auch eine CD-Veröffentlichung in Deutschland erfolgt und auf Tour kommt Rateliff auch gleich. Schon in den nächsten Wochen.

19.2. München, 20.2. Berlin, 21.2.Hamburg, 24.2. Köln

Kwabs



Manchmal gibt es sie, Stimmen, die einen wieder daran glauben lassen, dass Soulmusik auch abseits von Amy Whinehouse und Adele eine Zukunft hat. Stimmen, die einen sofort dazu bringen, alles von diesem Sänger oder dieser Sängerin zu suchen und anzuhören.
So eine Stimme, so ein Künstler ist Kwabs. Im Internet übschlagen sich Lobpreisungen, er sang bereits vor der britischen Königsfamilie, seine Videos hunderttausende Klicks und zahlreiche Kommentare. Jetzt hat Kwabs seine Deubt-EP bei Warner Music rausgebracht und ist wie so oft bei genialen Soulmusikern. Die Musik klingt angepasst und überproduziert. Besonders die Single Wrong Or Right. Das ändert jedoch nichts daran, dass Kwabs diese geniale Stimme hat, die durch ihre Weichheit im Klang sofort im Gedächtnis bleibt. Es lässt sich hoffen, dass er bei seinen Konzerten die Songs auch in Akustik-Version spielt.

Adna - Night

Gerade ist das Debutalbum der 19-jährigen Schwedin Adna erschienen, über die ich vor einer Weile schon einmal berichtet habe. Jedes Mal, wenn ich ihre Stimme und die traumhaften Klänge dazu höre, bin ich fassungslos, wie jemand so jung schon so reif klingen kann, als wäre es nicht ihr erstes sondern ihr zehntes Album. Mit dem Album dürfte für Adna jedenfalls eine lange Karriere beginnen. Anders kann man es sich einfach nicht vorstellen. Mittlerweile lebt sie in Berlin - man darf gespannt sein, ob sich das auf ihr Songwriting auswirkt. Auf Night befinden sich neun Songs, darunter Dreamer und die titelgebende Single Night, welche doch sehr unter den anstonsten recht ähnlich klingenden Stücken hervorstechen. Das ist auch der einzige Kritikpunkt an Night, es ist wenig abwechslungsreich. Andererseits ist es  beeindruckend, dass Adna bereits mit 19 einen so eigenen Sound kreirt hat, der einen starken Widererkennungswert hat. Mir fallen gerade nur englische Worte ein, um ihre Musik zu beschreiben, die sich schlecht übersetzen lassen: haunting, hypnotizing, oder ganz einfach unglaublich gut.



Dienstag, 4. Februar 2014

Roadkill Ghost Choir

Roadkill Ghost Choir ist eine Band aus Florida, die aus sechs Musikern besteht. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich ursprünglich auf die Band aufmerksam wurde, jedenfalls stellte ich gerade fest, dass sie sogar beim Communion Label unter Vertrag sind. Musikalisch bewegt sich die Band zwischen Wilco, Fleet Foxes und Half Moon Run. Die 2012er EP gibt es im Moment kostenlos zum Download. Da kann man nur hoffen, dass bald endlich auch das erste Album erscheint. Wenn eine Band schon bei der ersten EP so eine Qualität vorlegt, die klingt, als würde es diese Band seit zehn Jahren geben, dann kann man beim ersten Album schon sehr viel erwarten.



Damien Jurado - Brothers and Sisters of the eternal Son

War er doch lange, besonders hierzulande, noch ein Geheimtipp, hatte es Damien Jurado mit Maraqopa geschafft. Jeder Kritiker mochte das Album, jeder betonte, dass Jurado einer der wichtigsten Vertreter des amerikanischen Neo-Folk ist. Das Album markierte eine Hinwendung zu experimentelleren Klängen, und nun hat Jurado mit Brothers and Sisters of the eternal Son noch einen drauf gesetzt. Das ist kaum noch Neo-Folk, sondern ein psychedelisches Konzeptalbum.
Beim ersten Hören fragte ich mich erstmal, was ist das denn jetzt? Kollege J. Tillmann aka Father John Misty schrieb gleich eine begeisterte Kritik, "he is out of his goddamn mind."
Jurado hat immer einen Widererkennungswert und erfindet sich gleichzeitig immer neu, etwas was nur wenige Künstler schaffen. Es ist sicher Geschmackssache, ob man das neue Album nun für sein Meisterwerk hält oder sich fragt, ob er wirklich etwas verrückt gworden ist, seine Songs mit religiöser Mystik auszustatten, und sich  als ewig auf der Suche nach sich selbst zu inszenieren.
Man muss die Stücke schon einige Male anhören, um die vielschichtigen epischen Klänge zu entschlüsseln.
Für jeden, der sich nach dem alten Jurado sehnt, gibt es ihn auf der dann doch noch. Jurado, mit seiner Gitarre, auf der zweiten Hälfte des Albums und auch auf der Bonus-Edition, darauf die meisten Stücke noch mal in reiner Folkversion. Damit beweist Jurado locker, dass er beides kann. Das stellt er auch auf seinen Konzerten unter Beweis, wenn er erst mit großer Band und dann noch einmal allein mit Gitarre auftritt. Und wer sollte ihn schon zwingen wollen, sich zu entscheiden? Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie er das neue Album live umsetzen wird.

Konzerte: 20.2. Hamburg, 23.2. Köln, 25.2. München

Montag, 3. Februar 2014

Die zweite Staffel The Hour



The Hour ist eine Serie, die um die Produktion einer Nachrichtensendung in den Fünfzigern kreist. Das klingt zunächst nicht besonders spannend, aber der Kalte Krieg im Hintergrund und die Sucht der Journalisten nach guten aufklärenden Geschichten machen die Serie zu etwas Besonderem.
In der ersten Staffen The Hour durfte man bereits Bel und Freddie dabei begleiten, wie sie The Hour aufgebaut haben. Hector, der Sprecher, ist mittlerweile ein Star, doch seine Ehe steht dank seiner zahlreichen Affären vor dem Aus. Er gerät in die Stricke eines Nachtclubs, dem El Paradis, wo sich angesehene Politiker und Polizeichefs mit Tänzerinnen einlassen. Als eine der Tänzerinnen, Kiki Delaine Hector beschuldigt, sie geschlagen zu haben und er ins Untersuchungshaft wandert, sind Bel und Freddie entschlossen die ganze Sache aufzuklären, doch sie ahnen nicht, mit wem sie sich da anlegen.
Neben der Krimihandlung, die leider etwas zäh vorwärts kommt, und erst in den letzten beiden Folgen an Fahrt gewinnt, sind es die Beziehungen der Charaktere, die Spannung erzeugen.

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Samstag, 1. Februar 2014

We have Band - Someone Single



We have band haben mir ihren letzten beiden Album einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Die neue Single verspricht eine Hinwendung zum Dreammpop und stärkeren Melodien und eine leichte Abkehr von allzu repetetiven Elektrorhythmen.

Rachel Sermanni - Everything Changes EP

Vor kurzem erschien erst Rachel Sermannis neue Single Everything Changes, nun folgt die gleichnahmige EP.  Ich muss sagen, dass die Single auch das einzige von den vier Lidern auf der EP ist, das mir gefällt.
Gleichzeitig mach Rachel nun Werbung, mit diesem neuen Song: "Everything is ok". Ich schätze, wenn unbekanntere Künstler die Chance haben, in einer Werbekampagne mitzumachen, ist es schwer nein zu sagen, denn irgendwovon müssen sie ja auch leben. Aber ich hoffe, für ihr neues Album schreibt Rachel ein paar mehr schöne gute Songs wie die beiden Everythingstücke.

Peaky Blinders

Die historischen Mini-Serien, die die BBC im Moment produziert überbieten sich geradezu an Qualität. Eins der neuesten Beispiele ist Peaky Blinders. Eine Gangsta-Saga, die um 1920 in Birmingham spielt.
Eine Gang mit dem Namen Peaky Blidners gab es tatsächlich, ihr Markenzeichen waren die Rasierklingen, die sie in ihre Mützen einnähten und mit denen sie im Kampf ihren Gegnern die Augen zerschnitten. Alles andere ist wohl frei erfunden. Das besondere an der Serie ist, dass die Gangster die Hauptfiguren sind, ähnlich wie in Sopranos oder Broadwalk Empire. Die Shelby-Familie lebt allerdings in einem Elendsviertel in Birmingham, dort haben sie das Sagen. Wenn ihr Oberhaupt Thomas Shelby (Cillian Murphy) mit seinem Rappen durch die Straßen reitet, wird ihm sofort Platz gemacht. Will er etwas haben, nimmt er es sich einfach. Doch es gibt auch noch andere Gangsterbanden, und diese haben das Monopol über die Pferdewetten, die Thomas manipulieren will.
Es ist aber nicht nur eine Serie über Bandenkriege, es ist vor allem auch die Geschichte von jungen Männern, in denen erste Weltkrieg tiefe Wunden hinterlassen hat. Thomas wird immer wieder von Flashbacks von einem Tunnelkampf heimgesucht und sein Kamerad ist so in seinem Trauma gefangen, dass er auch schon mal die Einrichtung einer Kneipe zerstört, weil er meint sich gegen Feinde verteidigen zu müssen. Der Krieg hat sie alle verändert und die Frauen, die während der Abwesenheit der Männer das Sagen hatten, geben ihre Macht nur ungern wieder auf. Vor allem Tante Polly, das älteste Familienmitglied. Aber auch Thomas Schwester Ada lässt sich von ihm nicht mehr viel sagen. Sie hat sich in einen Kommunisten verliebt. Freddie Thorne (genial gespielt von Iddo Goldberg) hält glühende Reden vor Arbeitern und ruft zum Streik auf. Doch mit Kommunisten wird in dieser Zeit kurzer Prozess gemacht, die Polizei ist ebenso korrupt wie die Gangster selbst, auf ein funktionierendes Rechtssystem ist nicht zu hoffen.
Als ein Inspektor den Verbleib von verschwundenen Waffen aufklären soll, hat er schnell die Peaky Blinders in Verdacht. Die Waffen sollen auf keinen Fall in die Hände der Kommunisten oder der IRA geraten. Thomas glaubt, er könnte mit dem gnadenlosen Inspektor Campbell einen Deal machen, aber er ahnt nicht, zu welchen Mitteln Campbell fähig ist.

Eine der interessantesten Figuren ist außerdem Grace, eine junge Frau, die sich in der Stammkneipe der Shelbys als Barfrau vorstellt und vom Besitzer zunächst als zu schön weggeschickt wird. Doch Grace ist hartnäckig, bekommt den Job und bald auch die Aufmerksamkeit von Thomas.
Thomas selbst ist eine zerrissene Figur. Gezeichnet vom Krieg, hart gegenüber seiner Familie, gewaltbereit, intelligent und doch irgendwie liebenswert. Was die Serie so sehenswert macht sind - neben dem hervorragenden Design, es wurden ganze Straßenzüge schwarz gestrichen, um den schmutzigen Briminghamstil zu erzeugen - vor allem die heraussragenden schauspielerischen Leistungen. Es gibt keine Figur, die nicht überzeugt. Vor allem die unbekannte Annabelle Wallis als Graceist eine Entdeckung. Und Cilllian Murphy dürfte hier eine seiner besten Performances vorlegen. Mit seinen eisblauen Augen und der feminien Schöhnheit verkörpert er perfekt Thomas' geheimnisvollen unnahbaren Charakter. Auch Sam Neill als Inspektor, der mit allen Mitteln seine Ziele durchsetzt war eine Überraschung.
Neben dem Setdesign ist auch die auf Spielfilmniveau angesiedelte Kameraarbeit und der gute Schnitt erwähnenswert. Habe ich mich bei Broadwalk Empire durch die Folgen gequält und darauf gewartet, dass endlich etwas passiert, kommt bei dieser in schnellem Tempo erzählten Miniserie keine Langeweile auf. Die Beziehungen zwischen den Figuren und die Verwicklung mit den Waffen und dem Inspektor sorgen für reichlich Spannung.
Nicht zu vergessen ist der geniale Soundtrack der Serie. Mit aktuellen Rocktiteln von Nick Cave und den White Stripes werden die Kampfszenen perfekt untermalt.
Derzeit arbeitet der Autor der Serie Steven Knight an der zweiten Staffel. Merkwürdigerweise hat die Serie bisher noch wenige Kritiken und Aufmerksamkeit erhalten. Dabei ist sie eine der besten Serien, die ich in letzter Zeit gesehen habe.



Montag, 27. Januar 2014

S. Carey - Fire Scene Single

Wenn der Name S. Carey fällt, wird immer gleich erwähnt, dass er der Drummer von Justin Vernon ist, ist doch jedem Projekt, wo Vernon nur ein paar Takte beisteuert, Aufmerksamkeit sicher. Auch auf dem neuen Album von Carey, Range of Light, das im April erscheint, hat Vernon mitgewirkt. Das sollte aber nicht der Grund sein, sich für das Album zu interessieren, denn Carey schreibt auch ganz alleine wunderbare Songs. Der erste veröffentlichte neue Song Fire Scene ist weniger Elektro, hat einen sehr warmen verträumten Sound. Dazu passt das Albumcover, man kann sich sehr gut vorstellen, wie Carey seine Songideen bei seinen Bergwanderungen bekommt.

Sonntag, 26. Januar 2014

Inside Llewyn Davis


Es ist schon an die zwei Wochen her, dass ich den Film Inside Llewyn Davis gesehen habe. Und  obwohl es ein Film ist, der gerade zwei Oscar-Nominierungen erhalten hat, wenn auch nur für Sound und Kamera, der schon zahlreiche andere Preise und Nominierungen erhalten hat, dazu durchgängig sehr gutes Kritikerlob, habe ich das Bedürfnis darüber zu schreiben.
Bevor ich den Film sah, wusste ich nur, dass es darin um einen Folkmusiker geht und dass er von den Coen-Brüdern ist. Ersterer war der Hauptgrund für mich, den Film anzusehen, der zweiter eher nicht. Denn ich muss gestehen, dass ich bisher keinen Film der Coen-Brüder wirklich mochte. Ich mag schwarzen Humor und Geschichten über Loser-Figuren. Aber irgendwie trifft der Coen-Humor bei mir nie meinen Geschmack. Abgesehen davon finde ich True Grit einen der schlechtesten Filme, den ich je gesehen habe. Nun jedoch, könnte ich doch noch ein Coen-Fan werden.


Im Film geht es natürlich um Llewyn Davis (Oscar Isaac), einen Folkmusiker, der verzweifelt versucht, ein wenig Erfolg zu haben. Er spielt in einem kleinen Club, das Publikum kommt höchstens, weil es ihn noch als Duo kannte. Doch nachdem sein Partner sich umgebracht hat, kommt Llewyn auf keinen grünen Zweig mehr. Nicht einmal eine Wohnung kann er sich leisten, schläft bei Bekannten, bei seiner Schwester oder seinem kauzigen Gönner. Von seinem Plattenlabel bekommt er keinen Cent und das Mädchen, das von ihm schwanger ist (genial: Carey Mulligan) will lediglich Geld für die Abtreibung von ihm. Llewyn ist für sie der absolute Loser, auch wenn sie ihn gelegentlich auf ihrer Couch schlafen lässt. Selbst ist sie erfolgreicher mit ihrem Partner Jim zusammen (wer hätte gedacht, dass Justin Timberlake so genial einen Spießer spielen kann?) macht sie gefälligen christlichen Folk. Genau das, was das Publikum hören will.
Man begleitet Llewyn dabei, wie er von einem missglückten Versuch seine Karriere in Gang zu bringen zum nächsten stolpert, und dabei den skurilsten Figuren begegnet.

Natürlich weiß man bei den Coen-Brüdern von Anfang an, dass der Film nicht mit einem Happy-End ausgeht und das ist auch genau das Interessante daran. Schließlich sind Biopics eigentlich immer Geschichten erfolgreicher prominenter Figuren, die höchstens nach dem großen Erfolg ihr Leben mit Drogen zerstören.
Als ich mich vor einer Weile mit der Geschichte des Folk beschäftigte, versuchte ich mehr oder weniger verzweifelt mehr Künstler wie Nick Drake, John Martyn oder Arlo Guthrie zu finden.

Freitag, 24. Januar 2014

Konzertrückblick 2013

Letztes Jahr war ich auf recht vielen Konzerten, vor allem war ich das erste Mal auf dem Haldern. Eine Freundin von mir fährt dort schon seit acht Jahren jedes Jahr hin und überredete mich schließlich, es noch einmal mit einem Festival zu versuchen. Mein letztes Festivalabenteuer war das Hurricane, ich glaube 2005, das dann selbst in einem Hurricane versank. Das musste ich nicht unbedingt noch einmal haben, so war ich dann sehr froh, in der Nähe eine Übernachtungsmöglichkeit zu haben.
Ich muss sagen, dass mir das Festival in dem kleinen Ort, das die Atmosphäre eines wirklich kleinen Festivals hat und gleichzeitig mit bekannten Indieacts und Newcomern aufwartet, sehr gefallen hat. Ein wenig war ich enttäuscht, dass es keinen wirklich großen Act gab, da es ja immerhin das 30-jährige Jubiläum war. Aber am Ende war das dann doch gar nicht so schlimm. Ich habe viele Bands gesehen, die ich schon immer gerne sehen wollte, wurde von wenigen enttäuscht und von vielen überrascht.
Mein Higlight war Glen Hansard. Wie er da eine junge Dame aus dem Publikum zu sich auf die Bühne rief und sie unter Tränen der Rührung Falling Slowly mitsang, werde ich wohl nie vergessen. 
Viel zu kurz gespielt hat Tom Odell. Ich habe hier ja schon über ihn berichtet, als er noch gar nicht bekannt war und mochte seine Musik seitdem, unabhänig davon, ob sie im Radio und im Hintergrund von Werbung läuft. Mit seinen Live-Shows schafft es Tom Odell jedenfalls auch harte Kritiker von sich zu überzeugen - er hämmert in die Tasten, als hinge sein Leben davon ab, man sieht ihm an, wie viel Spaß ihm das macht und nach einer dreiviertel Stunde ist er so erschöpft, dass er sich vom Klavierhocker fallen lässt.
Weitere Highlights waren für mich die Local Natives. Ich war gerade auf dem Parkplatz, als die Band spielte, meine Freunde machten eine Pause, aber als ich die Band spielen hörte, wusste ich sofort, dass ich mir das angucken musste. Eine weitere Überraschung war für mich Efterklang, die für mich den perfekten Abschluss bildeten. Ich hatte mir die Band schon ein paar mal so angehört und nie einen Zugang zu der Musik gefunden. Aber so live im Dunkeln, mit den Lichteffekten und der charmanten Unterhaltung des Sängers war es genau das richtige für den Moment.
Die schlechteste Band war für mich Buke and Gase. Ich wollte unbedingt früh ins Spiegelzelt um noch reinzukommen, um Dan Croll zu sehen. Dass meine Freunde, die die Musik draußen über die Leinwand verfolgen konnten mich bemittleideten, als ich mir Buke and Gase anhören musste, sagt wohl alles.
Am charmantesten am ganzen Festival war für mich dieser holländische Essensstand, auch wenn ich da gar nichts gegessen habe, diese rotgelbgestreifte Optik des Wagens und die kleine Band, von der ich immer noch gerne den Namen wüsste, und die teilweise besser war als das, was gerade auf den Bühnen lief, hatten für mich etwas ganz Verzaubertes. Ich wollte sofort einen Spielfilm über diesen Wagen drehen.



Abgesehen vom Haldern war ich letztes Jahr noch bei Half Moon Run (2 mal) und Ane Brun. Alle drei Konzerte waren Highlights.

Samstag, 4. Januar 2014

Iwan Rheon

Seit ich Iwan Rheaon als Simon in Misfits gesehen habe, war ich ein Fan des Schauspielers. Man erinnert sich an seinen "creepy" Blick und in Game of Thrones ist er jetzt als der gruselige Folterer Ramsey Snow zu sehen. Ich gucke immer mal wieder auf die imdb-Profile meiner liebsten jungen britischen Schauspieler aus Misfits und Skins. Hannah Murray und Joe Dempsie haben es ebenfalls in kleineren Rollen in GoT geschafft, während Robert Sheehan sowohl Hauptrollen in Serien als auch in Spielfilmen ergattert und Nocholas Hoult längst ein Hollywoodstar ist.
Auf eine Kinohauptrolle vielleicht mal in einem Liebesfilm oder in einem realistischen Drama warte ich für Iwan Rheon jedoch noch. Dabei hat er nicht nur in Misfits gezeigt, dass er mehr kann als fies zu starren. Er ist auch  an der Seite von Ian McKellen in der Sitcom Vicious zu sehen.
Der Grund warum ich aber eigentlich über Iwan schreibe ist, dass ich jetzt erst entdeckt habe, dass er noch eine zweite Karriere als Musiker hat. Schon mit vierzehn begann er Songs zu schreiben, zunächst inspiriert von Radiohead, die er als großen Einfluss nennt. Dass er außerdem Songwriter und Indiebands wie Cold Specks und Everything Everything hört, muss ihn mir einfach noch sympathischer machen. Iwan verfügt über eine warme sanfte Stimme mit waliser Akzent, und auch wenn er kein Vollzeitmusiker ist, kann er mit den vielen jungen Songwritern mühelos mithalten. Seine neueste EP Bang! Bang! beinhaltet fünf solide Songs, das titelgebende Stück ist am ehesten am Mainstream orientiert und entfaltet beim mehrmaligen Hören einen seltsamen Sog.
Nun weiß ich nicht, ob ich Iwan wünschen soll, bald eine große Hauptrolle zu bekommen, oder dass er gar keine Rollen mehr bekommt, damit er mehr Zeit für seine Musik hat. Denn dann könnte er vielleicht noch mehr aus seinen Songs herausholen. Mit zwei solchen Talenten ausgestattet wird er jedenfalls sicherlich nicht arbeitslos werden.