Freitag, 24. Januar 2014

Konzertrückblick 2013

Letztes Jahr war ich auf recht vielen Konzerten, vor allem war ich das erste Mal auf dem Haldern. Eine Freundin von mir fährt dort schon seit acht Jahren jedes Jahr hin und überredete mich schließlich, es noch einmal mit einem Festival zu versuchen. Mein letztes Festivalabenteuer war das Hurricane, ich glaube 2005, das dann selbst in einem Hurricane versank. Das musste ich nicht unbedingt noch einmal haben, so war ich dann sehr froh, in der Nähe eine Übernachtungsmöglichkeit zu haben.
Ich muss sagen, dass mir das Festival in dem kleinen Ort, das die Atmosphäre eines wirklich kleinen Festivals hat und gleichzeitig mit bekannten Indieacts und Newcomern aufwartet, sehr gefallen hat. Ein wenig war ich enttäuscht, dass es keinen wirklich großen Act gab, da es ja immerhin das 30-jährige Jubiläum war. Aber am Ende war das dann doch gar nicht so schlimm. Ich habe viele Bands gesehen, die ich schon immer gerne sehen wollte, wurde von wenigen enttäuscht und von vielen überrascht.
Mein Higlight war Glen Hansard. Wie er da eine junge Dame aus dem Publikum zu sich auf die Bühne rief und sie unter Tränen der Rührung Falling Slowly mitsang, werde ich wohl nie vergessen. 
Viel zu kurz gespielt hat Tom Odell. Ich habe hier ja schon über ihn berichtet, als er noch gar nicht bekannt war und mochte seine Musik seitdem, unabhänig davon, ob sie im Radio und im Hintergrund von Werbung läuft. Mit seinen Live-Shows schafft es Tom Odell jedenfalls auch harte Kritiker von sich zu überzeugen - er hämmert in die Tasten, als hinge sein Leben davon ab, man sieht ihm an, wie viel Spaß ihm das macht und nach einer dreiviertel Stunde ist er so erschöpft, dass er sich vom Klavierhocker fallen lässt.
Weitere Highlights waren für mich die Local Natives. Ich war gerade auf dem Parkplatz, als die Band spielte, meine Freunde machten eine Pause, aber als ich die Band spielen hörte, wusste ich sofort, dass ich mir das angucken musste. Eine weitere Überraschung war für mich Efterklang, die für mich den perfekten Abschluss bildeten. Ich hatte mir die Band schon ein paar mal so angehört und nie einen Zugang zu der Musik gefunden. Aber so live im Dunkeln, mit den Lichteffekten und der charmanten Unterhaltung des Sängers war es genau das richtige für den Moment.
Die schlechteste Band war für mich Buke and Gase. Ich wollte unbedingt früh ins Spiegelzelt um noch reinzukommen, um Dan Croll zu sehen. Dass meine Freunde, die die Musik draußen über die Leinwand verfolgen konnten mich bemittleideten, als ich mir Buke and Gase anhören musste, sagt wohl alles.
Am charmantesten am ganzen Festival war für mich dieser holländische Essensstand, auch wenn ich da gar nichts gegessen habe, diese rotgelbgestreifte Optik des Wagens und die kleine Band, von der ich immer noch gerne den Namen wüsste, und die teilweise besser war als das, was gerade auf den Bühnen lief, hatten für mich etwas ganz Verzaubertes. Ich wollte sofort einen Spielfilm über diesen Wagen drehen.



Abgesehen vom Haldern war ich letztes Jahr noch bei Half Moon Run (2 mal) und Ane Brun. Alle drei Konzerte waren Highlights.


Besonders Half Moon Run ist inzwischen eine meiner Liebglinsgbands, die live eine Wahnsinnsshow hinlegen. Ich habe sie jetzt zweimal direkt und auf dem Haldern über die Leinwand gesehen, da ich dort zuerst zu Glen Hansard musste. Als ich dann aber schnell zum Spiegelzelt hastete, standen dort abends noch sehr viele Leute und um mich hörte ich immer wieder: wow sind die gut, warum spielen die nicht auf der Hauptbühne? Vielleicht werden sie das ja dieses Jahr. In den USA füllen sie jedenfalls schon große Hallen. Für mich sind sie jedenfalls eine der besten Live-Bands, die es im Moment gibt. Ich kann jedes Mal kaum glauben, wie gut die Stimme des Sängers live klingt, man merkt ihnen allen einfach an, dass sie obwohl sie noch so jung sind, schon sehr lange Musik machen und früher im Chor gesungen haben.
Aber auch Ane Bruns Konzert werde ich so schnell nicht vergessen. Ich wollte sie schon sehr lange mal sehen, und nun kam sie endlich mit ihrem Rarities Album auf Tour. Ane Brun ist so eine Persönlichkeit, die auf der Bühne ganz von selbst eine Autorität ausstrahlen. Dabei wirkt sie aber nie wie eine Diva. Eben einfach wie die beste schwedische Sängern, die es im Moment gibt. Schade nur war, dass man wegen des Lichts die Sängerin kaum erkennen konnte. Ein wenig gewundert hatte auch die "Vorband", die Musik spielte, die gar nicht zu Ane Bruns ruhigem Songwriterpop passte. Dann stellte sich jedoch heraus, dass es die Band war, die auch mit Ane Brun spielte, was die Sache zwar logischer erschienen ließ, aber nicht die unpassende Vormusik erklärte. Das Konzert von Ane Brun selbst war wie erwartet, alle beliebten Hits und einige unbekanntere Songs. Keine großen Überraschungen, aber eine verzauberte Stimmung im Publikum.

Und was kommt dieses Jahr?  Damien Jurado im Februar auf jeden Fall. Und dann nochmal ein Festival? Das muss ich mir noch überlegen. Ich weiß auf jeden Fall, wen ich gerne sehen würde: Matt Corby. Der war ja nicht zum Haldern gekommen. Ob er sich dieses Jahr noch mal nach Europa bewegt? Außerdem The Tallest Man on Earth und Active Child.
Auch Luke Sital-Singh, denn von ihm habe ich beim Haldern leider nur noch einen Song hören können. Auch Pickwick würde ich wahnsinnig gerne einmal sehen, weil ich die Stimme des Sängers einfach mal live hören muss. Und was wäre das Jahr ohne ein Ben Howard-Konzert? Aber ich glaube nicht, dass er nächstes Jahr schon wieder auf Tour kommt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen