Mittwoch, 25. April 2012

Tal Cohen-Shalev



Die letzten Tage habe ich unglaublich viel gute neue Musik gefunden. Aber manchmal gibt es auch Wochen, wo mir nichts gefällt, was andere Blogger so posten und was die Plattenlabels ankündigen. Dann und auch sonst schaue ich bei Bandcamp nach, ob sich da nicht etwas finden lässt. Auch da kommt es mir so vor, als müsste man die Nadel im Heuhaufen finden. Aber trotz der Massen an Bands die dort veröffentlichen, lassen sich immer wieder Perlen finden, über die erstaunlicherweise kaum berichtet wird. So auch: Tal Cohen-Shalev. Der israelische Sänger und Songwriter überzeugt mit sehnsuchtsvollem 70er Sound. Die Stücke sind mal ruhiger und nachdenklich, mal rockig und tanzbar. Einige klingen, als wären sie ein Donovan-Cover, es sind jedoch alles Originale von Tal Cohen-Shalev
Ich wünsche Tal Cohen-Shalev vom Herzen, dass er auch außerhalb Israels bekannt wird.



Kindlewood - neue Single

Photo: Jennifer Lyman | jenniferklyman@gmail.com

Kindlewood, das sind Kelci Smith, Galen Smith and Jamison Lyman aus DC. Ihre Musik bezeichnen sie selbst als "dream folk-pop". Nun präsentieren sie ihre erste Single Give & Take des neuen Albums.





Dienstag, 24. April 2012

Electric Guest - This Head I Hold Video 2





Electric Guest liefern ein über vire Minuten langes sehr unterhaltsames und nachdenkliches Video zu This Head I Hold. Darin gibt es eine lange Unterbrechung, in der der Sänger plötzlich in einer Adam und Eva-Situation in der Wüste lebt, um dann wieder zurück auf die Bühne zu stürmen. Eine Auseinandersetzung mit dem Musikerleben scheint dieses Video zu sein, Familie oder Ruhm scheint hier die Frage.
Über Electric Guest habe ich bisher nur nichts geschrieben, weil das so ziemlich alle anderen Blogs getan haben. Aber was gut ist, ist einfach gut und der Hype hier absolut gerechtfertig.
Die Jungs geben sich aber auch wikrlich Mühe, so ein aufwändiges Video zu produzieren, wo sie doch schon ein ganz hübsches hatten:

Lail Arad

"Everybody is moving to Berlin", singt Lail Arad - und das mit so viel Charme, dass sie einem sofort sympathisch ist. Die aus Israel stammende Londonerin zeigt auf ihrem Debut eine erstaunliche Bandbreite von Chanson über Folk und Pop. Bereits in der Schule spielte sie in Bands und dann die Klassiker aus dem Regal ihrer Eltern nach: Paul Simon, Woody Guthry. Nach retro-70er-Sound klingt dieses Werk jedoch nicht, eher sehr lebendig und frisch, passend zum Sommeranfang.
Nachdenklich und witzig kann Lail jedoch auch: "the universe is way over my head, stars we see they are already dead, does that mean we cannot move ahead?" säuselt sie, mit dem Internet könne sie auch nichts anfangen. Eine eigene Homepage hat sie dann leider auch nicht. Aber auf Faceook ist sie immerhin aktiv.
Und bald darf man sie sogar in live bewundern:

23.5. Berlin
25.5. Hamburg



Sonntag, 22. April 2012

Karima Francis


Es passiert nicht oft, dass ich bei den vielen Liedern, die ich mir anhöre, aufhorche. Noch seltener passiert es, dass ich komplett überwältigt bin und ein Lied sofort noch mal abspiele. Karima Francis könnte ich mir in Dauerschleife anhören. Sieht etwas merkwürdig aus, mit diesne Bob-Dylan-Locken, aber auch cool, dachte ich, als ich ihr Foto sah - und dann singt sie, dass man meinen könnte, es wäre Tracy Chapman. Klar, eindringlich und ungefiltert ist ihre Stimme. Das Wort "authentisch" ist so überstrapaziert, dass ich es sonst vermeide, aber hier trifft es ausnahmsweise mal komplett zu.
Dabei hatte Karima nachdem ihr erstes Album 2009 veröffentlicht wurde, und sie bereits viel Aufmerksamkeit bekam, eine schwere Zeit. Sie zog sich erstmal zurück und ging ihre psychischen Probleme an. Doch nun kann man sich umso mehr freuen, dass sie gestärkt und mit neuem Material zurück ist. Leider ist das neue Video noch nicht in Deutschland raus, aber diese Akustik-Performance ist ebenfalls ein Beweis ihres Könnens.




Forgiven kann man sich auf ihrer Seite oder über Facebook übrigens umstonst herrunterladen.

Freitag, 20. April 2012

Norwegen - einmal innehalten

Stell dir vor, du und alle deine Freunde haben mindestens einen geliebten Menschen bei einem Attentat verloren.
Anstatt über das zu berichten, was ein berechnender Massenmörder zu sagen hat, sollte man an die Opfer denken, die ein Leben lang unter dem Verlust von Angehörigen zu leiden haben. Das ist meine Meinung.

Rebekka Karijord, eine der Sängerinnen, die mich mit ihren Textzeilen zu Tränen rühren können, schrieb auf Facebook:

"This is my thought and embrace to all the victims in Norway trying to cope the weeks of the trial. I wrote the song after 22/07, its call Bandages and will be on my new album. Peace"

Hannah Cohen


Die New Yorker Künstlerin hat erst relativ spät mit der Musik begonnen, vor drei Jahren.
Zunächst arbeitete sie als Model, und liefert nun feinsten fragilen Songwriter-Pop zwischen Feist, Emiliana Torrini und Laura Gibson. Zwar kommt Cohen aus einer Musiker-Familie, ihr Vater war Jazz-Musiker, dennoch erstaunt es, dass sie sich das Singen und Gitarrespielen so schnell aneignen konnte.
Die Frau scheint einfach alles zu können und ihre prominenten Freunde haben ihr übriges getan, um ihr das nun erschienene Debutalbum zu ermöglichen.
Darauf sind viele Streicher versammelt, die Cohens starke und gleichzeitig verletztliche Stimme unterstützen. So lebt das Album ganz von Cohens Stimme, ein bisschen mehr Abwechslung in den Kompositionen hätte dem Album jedoch gut getan.




Und hier kann man das ganze Album anhören:

Doe Bay Sessions

Danke an Bryan John Aplleby, diesen Link zu teilen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel besser einige Bands live klingen. Ich liebe diese Draußen-Aufnahmen, und diesmal sind sie sogar in richtig guter Tonqualität. Leider schon wieder ein Festival zu dem ich unheimlich gerne hingehen würde, die haben sich im Doe Bay Resort and Retreat auf Orcas Island wirklich eine einmalige Athmosphäre geschaffen. Zum diesjährigen Festival können Künstler sich noch anmelden. Bleibt zu hoffen, dass wieder so geniale Vidoes aufgenommen werden.


Besonders cool: Damien Jurado im Hintergrund.

Und es gibt eine ganze Reihe solcher wunderbarer Aufnahmen:

Donnerstag, 19. April 2012

Gary Clark Jr.

Als Geheimtipp kann man jemanden, der bereits Fans wie Alicia Keys, Michelle Obama und Eric Clapton aufzuweisen hat wohl kaum noch werten. Trotzdem ist er hierzulande noch wenig bekannt. Gary Clark Jr., das ist ein Mann mit einer Stimme, die von Rock bis R'n'B alles abdeckt. Und dazu spielt der Mann Gitarre, als hätte er etwas von Jimi Hendrix' DNA injiziert bekommen. Eigentlich erinnert seine Musik an den Rock und Blues der 70er, aber heutzutage gibt es niemand anderen, der Blues mit E-Gitarre so virtuos umsetzt und es schafft in kürzester Zeit eine sochle Fangemeinde aufzubauen und auf den größten Festivals zu speielen. Die Single Bright Lights kann man sich übrigens umsonst herunterladen.
Die letzte EP ist von 2011, auf ein Album muss man leider noch warten.


Little Silver - Dress up EP

Ich hatte hier schon mal ein tolles animiertes Video von Little Silver. Nun gibt es von Erika Simonian und Steve Curtis ein EP mit Coverversionen u.a. von The Cure und Sun Kil Moon. Besonders schön ist das letzte Stück Sleep til morning.
Ein Album mit der ganzen Band ist bereits in Bearbeitung. Mit dieser EP liefert das Duo gewohnt verträumten Folkpop, mit dem man sich gerne verregnete Tage versüßt.

Ewert and the Two Dragons



Gerade bei RoteRaupe als Ankündigung für Folk im Park in Nürnberg gefunden und gedacht, dass Nürnberg leider ziemlich weit weg ist. Denn diese Band würde ich sehr gerne mal live sehen. Und zum Haldern kommen sie auch, aber was bringt es schon sich zu ärgern, wo man überall nicht hingehen kann? Sie kommen sicherlich noch mal nach Deutschland.

Angus Stone - Bird on the Buffalo Video



Da hatte ich doch komplett vergessen zu erwähnen, dass Angus Stone ein neues Video hat. Darin ist seine hübsche Freundin Isabelle Lucas auch endlich ganz zu sehen. Anscheinend dachte sich Angus, es würde reichen, einfach Isabelle herumlaufen zu lassen und selbst ein bisschen in der Wüste zu tanzen, um ein gutes Video zu bekommen - da hat er recht gehabt.

Fitz & The Tantrums - Lov

Wenn ich so etwas sehe wünsche ich mir sehnsüchtig, in den 60ern oder 70ern aufgewachsen zu sein.



Beim durchsehen der Line-ups der nächsten Festivals kam ich auf diese Band, die so unglaublich viel Energie versprüht und ein geniales Video dazu gibts auch noch! Love!

Mittwoch, 18. April 2012

Jonas David - Studiovideo und Tour



Jonas David gehört zu den Künstlern, von denen ich nicht verstehe, warum sie nicht bereits auf den richtig großen Bühnen stehen, warum sie nicht zehntausend Platten verkaufen. Er hat so eine unglaubliche Stimme, die stellenweise an Justin Vernon erinnert, melancholisch, folkig, und einfach berührend. Ich halte ihn für einen der besten Musiker, die es in Deutschland zurzeit gibt. Schön, dass TV noir das auch so sieht und ihn jetzt endlich auch in größere Städte zusammen mit Polyana Felbel auf Tour schickt.

Glen Hansard - Love Don't Leave Me Waiting

Love Don't Keep Me Waiting: Glen Hansard from Glen Hansard on Vimeo.


Das neue Video zu Glen Hansards Single Love Don't Leave Me Waiting versprüht sommerliche Lebensfreude und Gelassenheit. Und im Gegensatz zu seiner ersten Single gefällt mir diese richtig gut. Lange habe ich auf das neue Album von ihm gewartet, am 19. Juni erscheint es endlich.

Samstag, 14. April 2012

Das nächste Mal auf einer großen Bühne bitte - Other Lives Konzert Hamburg


Vorletzen  Freitag hatte ich das Vergnügen Other Lives und als Vorband The Magnetic North im Knust in Hamburg zu sehen. Beide Bands begeisterten mit einer guten Bühnenshow. The Magnetic North hatte ich gerade entdeckt, bevor ich erfuhr, dass sie der  Voract sein würden und freute mich darum umso mehr. Die Band um die bezaubernde Frontfrau Hannah Peel spielte sphärische Klänge, die Stimme Peels wie aus einer anderen Welt. Einige der Stücke waren mir zu elektronisch-experimentell, aber da hoffe ich, dass die Band noch ihre Linie findet.
Nach einer Stunde Magnetic North kamen Other Lives dann mit ihren gefühlten 20 Instrumenten auf die Bühne, die sie auch selbst aufbauen mussten. Die fünf Bandmitglieder fanden zwischen den zwei Keyboards, dem Schlagzeug, dem Cello und Xylophonen kaum Platz. Anfänglich noch etwas müde wirkend, kam die Band jedoch zunehmend in Fahrt und Frontmann Jesse Tabish hüpfte sogar unaufhörlich beim Keyboardspielen herum, während  Jenny Hsu spielerisch zwischen Cello und Geweih mit Glöckchen welchselte. Mit all ihren Instrumenten kreieren Other Lives einen unverwechselbaren Sound, der nach weiter amerikanischer Steppe klingt. Passenderweise untermalten sie die Show mit einem Video, aus vergangenen Jahrzehnten, das amerikanische Landschaft und Menschen zeigte und wie die Band aufklärte eine Dokumentation über die Entstehung des Gospels war. Das Publikum jedenfalls, das den Saal übrigens komplett füllte, war restlos begeistert und forderte mehrere Zugaben, was Jesse sich ganz gerührt verbeugen ließ. Am Ende durften dann noch alle I Just Want to Have Something to Do von den Ramones mitsingen.
Einzig die ständige Zunebelung hat mich etwas gestört, da man bei dem spärrlichen Licht die Band bald kaum noch sehen konnte, aber da weiß man nie, ob das nun an der Band oder an dem Veranstaltungstechnikern lag. Bei Alexi Murdoch dachte ich auch schon, der Lichttechniker wäre eingeschlafen, um dann festzustellen, dass er selbst gerne in Dunkelheit auftreten möchte.
Schön wars jedenfalls, aber das nächste Mal würde ich die Band gerne auf einer größeren Bühne sehen, damit auch alle Instrumente Platz haben, in der Großen Freiheit am besten, oder auf Kampnagel.

Montag, 9. April 2012

The Lumineers



Über Bands, die eine interessante Geschichte haben, schreibt man eher eine längeren Text, als über einen Künstler, der ein eher langweiliges Privatleben hat. Eine interessante Gründungsgeschichte ist eben ein Teil des Erfolgs neuer Bands, so wie bei James Vincent McMorrow, der sich zum Schreiben Monatelang in eine einsame Hütte schloss. Die Lumineers haben eine nicht erfundene und ziemlich rührende Geschichte aufzuweisen. Nachdem sein Bruder mit 19 an einer Überdosis starb, machten sich Bandmitglied Jonathan und Bandleader Wesley, Freund des Bruders, auf den Weg nach Colorado. Sie spielten in kleinen Clubs und suchten per Anzeige eine Cellistin und fanden Neyla Pekarek. Fortan beglückten sie das Publikum als The Lumineers um gegen Einsamkeit und Verzweiflung ihren Folk-Country-Rock zu setzen, wie es im Pressetext steht. Das ganze hört sich etwas pathetisch an, überzeugt aber durch Wirkungskraft. Die Lumineers spielen eben Gute-Laune-Musik, die sich besonders auf ihren Live-Auftritten auf das Publikum übertragen dürfte. Ein bisschen etwas davon erahnen kann man auf ihrem Album, das leider noch nicht bei uns erscheint, aber als Import oder Download bezogen werden kann. Von so einem überzeugten "Wir bringen euch gute Laune-Auftrag" lässt man sich doch gerne anstecken.





Half Moon Run



Dieses Lied nimmt mich gerade ganz gefangen. Beachtliche 22. 000 Klicks auf Youtube hat dieses Video bereits erreicht. Ein Album ist zumindest als Download erhältlich und in Kanada als CD. Half Moon Run, ihr könnte kommen. Und gerne noch mal mit mehr Terminen.


22.05. Haldern Pop Bar
23.5. Köln
24.5. Osnabrück
25.5. Berlin

Auf Bandcamp kann man sich das ganze Album bereits anhören. Die drei Jungs aus Montreal klingen absolut nicht, als würden sie hier ihr Debut vorlegen. Extrem ausgereift, mal Radioheadmäßig-melancholisch, mal Kings of Leon-rockig, aber mit einer Gesangsstimme, die an Starsailorsänger James Walsh erinnert, und in den Höhen erreicht  Devon Portielje beinahe die Sphären von Pat Grossi (Active Child). Eine Mischung, die ganz und gar aufgeht und so klingt, als würde man die Band bald auf den großen Festivals sehen.



Mittwoch, 4. April 2012

Roland Albertson -You'll Be Back Again



Ein wunderbares Lied von Roland Albertson. Man kann es sogar umsonst auf seiner Homepage www.justforthemusic.com herunterladen.
Ich weiß gar nicht, warum ich das bisher übersehen hatte. Vielleicht weil ich obskurerweise Roland Albertson immer mit Bryan John Appleby verwechsele, dabei haben die beiden musikalisch gar nicht so viel gemeinsam.

Bill Callahan - Heaven Help the child Cover


Bill Callahan "Heaven Help The Child" from Drag City on Vimeo.