Dienstag, 28. August 2012

Albumkritik: Peter and Kerry/ La Trimouille

La Trimouille ist das Debutalbum von Peter and Kerry, zwei Musikern aus London, die sich über ihr gemeinsames Plattenlabel kennen lernten, beste Freunde wurden und fortan zusammen Musik machten. Sie zogen sich für eine Weile nach  Trimouille (welches wohl auch auf dem Cover zu sehen ist) in Frankreich zurück, um dort das Album aufzunehmen. Es erscheint als komplette Neuerfindung, wenn man sich ihre im letzten Jahr veröffentlichte EP anhört, auf der eher mittelmäßige Songwritermusik mit experimentellem Einschlag zu finden ist. Die Hinwendung zum Indiepop mit viel Elektro hat sich ausgezahlt, die neuen Stücke sind mehr als Mittelmaß. Besonders die Single I don't know hat Hitpotential. Aber auch Split for the City und Cirque sind richtig gute Nummern, die an die derzeit erfolgreichen Indieelektrobands mit Dreampop- Einschlag wie Twin Sister oder Wild Nothing und ein bisschen auch an Belle & Sebastian  und an die deutschen Super700 erinnern. Manchmal verlieren sie sich zu sehr in 80er Synthieklängen, aber auch das scheint gerade in zu sein. Die zweite Hälfte des Albums ist deutlich ruhiger und nicht mehr so stark wie zu Beginn.
Es ist also noch nicht der ganz große Wurf, aber dennoch ein gelungenes Debutalbum.
Beeindruckend ist jedenfalls, wie gut die beiden in ihren Stimmen harmonieren und sich ergänzen und es lohnt sich außerdem, ganz genau auf hinzuhören, denn in ihren Texten erzählen sie richtige kleine Geschichten. Daher kann ich bedingungslos empfehlen, sich dieses Album oder wenigstens die besten Stücke darauf zu kaufen und bin gespannt, ob die beiden nun bei ihrem Synthiepop bleiben, oder sich als nächstes etwa dem Soul zuwenden.


Freitag, 17. August 2012

Neil Halstead

Neil Halsteads neues Album erscheint bei uns erst im November, um das Warten zu verkürzen kann man sich seine alten Sachen anhören und sich die Single zum neuen Album umsonst runterladen. Neil Halstead hat nicht nur eine wunderschöne Stimme, er schreibt auch eingängige und dennoch berührende und persönliche Songs auf ganz hohem Niveau. Kein Wunder, dass er von Bushfire Records (Jack Johnson) unter Vertrag genommen wurde.




Donnerstag, 9. August 2012

Videovorundrückschau August #1



Luke Sital-Singh

Luke Sital-Singh ist ein junger Songwriter aus der Nähe Londons, der mit seiner ersten Single Fail for you schon vollkommen überzeugen kann. Leider gibt es noch nicht viele Informationen über ihn und auch noch kein Video, aber das kommt bestimmt bald.




Und hier kann man Fail for you umsonst kriegen:

Joshua Radin - Neue Single Underwater gratis

Joshua Radin gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingssängern, er macht entspannten Songwriterpop, eigentlich mein Ding, doch für meinen Geschmack übertritt er zu oft die Grenze zum Schmalzigen, ähnlich wie James Blunt. Die Single Unterwater ist jedoch etwas zurückgenommener als seine übrigen Stücke und eine wirklich schöne Nummer.




Leider funktioniert das mit dem Einbetten des Widgets nicht, aber auf seiner Website könnt ihr das Lied für eure Mailadresse umsonst runterladen (zweite Seite): us.joshuaradin.com


Zu Konzerten kommt er schon im September nach Deutschland:

21 - Berlin, Heimathafen

22 - Hamburg, Reeperbahn Festival

23 - Kölln, Kulturkircke

Montag, 6. August 2012

Für einen entspannten Montagabend - alle meine ruhigen Lieblingslieder

In letzter Zeit bin ich nicht mehr oft dazu gekommen, ander Blogs zu lesen und mir neue Alben anzuhören, das echte Leben und so. Aber dafür habe ich angefangen, spotify zu benutzen, da ich festgestellt habe, dass man damit sehr viele lustige Sachen machen kann. Zum Beispiel Playlists mit all meinen Lieblingsliedern erstellen oder endlich mal alle Alben der Bands, über die ich in letzter Zeit gestolpert bin auch anzuhören. Natürlich nicht alle, dass würde Monate dauern. Aber eine Playlist aus meinen schon bekannten ruhigeren Lieblingsliedern, habe ich mal erweitert und daraus ist diese Playlist entstanden, die hauptsächlich Folk und Songwritermusik enthält, plus ein bisschen Soul, Jazz und Pop. Alles Stücke, zu denen man sich entstpannt zurücklehnen kann, oder nebenbei einen Roman schreiben, so wie ich.



PS: sich auf spotify anzumelden ist nicht schwer und erstmal umsost. Ihr solltet bei der Playlist am besten die zufällige Wiedergabe einschalten. Nicht alle Stücke sind in Spotify. So könnt ihr aus eurer persönlichen Sammlung ein paar Stücke von Bill Callahan und Joanna Newsom ergänzen, ebenso nach Belieben Titel aus dem Sampler Dark was the night. Darauf sind einige meiner Lieblingsstücke überhaupt, so das geniale Bob Dylon Cover von Antony I was young when I left home. Wenn ihr das noch nicht besitzt, solltet ihr euch das unbedingt anschaffen.

Imany - The Shape of a Broken Heart

Es scheint neuerdings Mode zu sein, dass Models als zweite Karriere die Musik wählen, nicht nur Carla Bruni ist ein Beispiel dafür, erst neulich gab es da Hannah Cohen, der die Wandlung mehr als geglückt ist. Auch Imany legt mit The Shape of a Broken Heart ein eindrucksvolles Debut vor. Dabei wundert es eher, wie eine Frau, die solche Lieder voller Tiefe schreiben kann und so eine Reife in der Stimme hat, es überhaupt so lange im oberflächlichen Modebuisness ausgehalten hat. Vor drei Jahren kehrte sie aus New York nach Paris zurück und machte sich gleich daran, einige Songs zu schreiben und aufzunehmen.
Ihrer Karriere als Musikerin wünsche ich jedenfalls mindestens so großen Erfolg wie der als Model, denn Imany hat eine Stimme, die einem sofort unter die Haut geht, ihre Stücke beinhalten alle Gefühle von tanzbaren Nummern bis zu melancholischen Balladen ist alles dabei. Dabei bewegt sie sich zwischen Folk und Soul, Slow Down ist eine Nummer, die auch von Tracy Chapman sein könnte. You will never know dagegen hat zwar einen melancholischen Grundton, ist aber trotzdem tanzbar. Imanys Musik hat etwas zeitlos klassisches und sie kann mühelos mit den ganz Großen des Genre mithalten.
In Videos kommt Imany vollkommen natürlich rüber und wirkt keinesfalls arrogant ob ihrer Schöhnheit und ihres Erfolgs. Von so einer Ausnahmekünstlerin möchte man in Zukunft bitte noch viel mehr hören.




Mittwoch, 1. August 2012

Sam Lee


Mit Ground Of Its Own veröffentlicht Sam Lee sein Debut-Album. Ein Shooting für die britische Vogue zum Thema Folk dürfte seiner Karriere den nötigen Anschwung gegeben haben. Auf seiner Website steht, er sei Radiomoderator, Lehrer und Animateur. Ich hoffe jedenfalls, dass er sich von nun an vorwiegend seinem Musiker-Dasein widmet.
Das Album kann noch nicht mit allen Stücken überzeugen, herausragend sind On Yonders Hill, dass klassisches Geschichtenerzählen in Folktradition mit traurigfernen Tromptenklängen verbindet und Goodbye my darling, bei dem auf dem Banjo gezupft wird. Andere Stücke auf dem Album gehen noch mehr in die Richtung des traditionellen Folk, ob einem das gefällt ist Geschmackssache, auf jeden Fall ist Sam Lee jemand, auf den man ein Auge haben sollte.