Samstag, 31. März 2012

Me And Oceans
























Über eine unglaublich eindringliche Stimme verfügt Fabian Schütze alias Me And Oceans. Erst kürzlich war ich über sein Projekt A Forest gestolpert, nun legt er die zweite Platte als Me And Oceans vor. Mit der Unterstützung von Blasinstrumenten erzeugt Schütze eine einmalige melancholische Stimmung, der man sich kaum entziehen kann.

Freitag, 30. März 2012

Y’Akoto – Babyblues


Große Soulsängerinnen kommen bekanntlich entweder aus den Popakademien Londons oder aus den USA. Man staunt nicht schlecht, wenn man feststellt, dass diese junge Dame Hamburgerin ist. Y’Akoto hat Ghanaische Wurzeln, an einen Ort will sie sich nicht binden, begreift sich viel mehr als Nomadin und zieht aus der Rastlosigkeit ihre Stärke. Die Texte der 24-Jährigen sind auch mal politisch, wie ihre erste Single Tamba, die von einem Kindersoldaten erzählt. Es ist aber vor allem ihre tiefe Stimme, die so beeindruckt, dass sie einen an Nina Simone erinnert. Nur mit ihrer ersten EP konnte Y’Akoto bereits so viel Aufmerksamkeit erregen, dass sie im Vorprogramm von Nneka, Asa und Joy Delalane spielte. Von Arte wurde sie als neuer deutscher Soul-Star gefeiert. Nun legt sie endlich ihr erstes Album vor, auf dem sich Stücke der EP aber auch das tanzbare Diamonds wiederfinden. Ihr Sound, den sie selbst als Afrofolk-Soul bezeichnet, verbindet Leichtigkeit mit Tiefe und die eingängigen Stücke werden schnell zum Ohrwurm. Y’Akoto setzt mit diesem Album ganz neue Maßsstäbe im deutschen Soul.


Montag, 26. März 2012

Kim Janssen

Kim Janssen ist eigentlich Mitglied der Black Atlantics. Nun legt er ein eigenes Album vor, das er während seiner dreijährigen Tour und Reisen geschrieben hat. Darauf verarbeitet er seine Schulzeit in einem Internat in Asien, während der er die Schule kaum verlassen durfte aber umso mehr Zeit hatte, sich auf die Musik zu besinnen. Jannsens Stimme und sein zurückgenommenes Songwriting erinnern ein wenig an Alexi Murdoch. Wie schön, dass man diesen jungen Mann nun auch einzeln bewundern kann.



Gerade erst im Januar in Deutschland gewesen, kommt Kim Jannssen nun  mit Rue Royal auf Tour:
Auf seiner Facebook-Seite schrieb er, das Konzert in Hamburg im Molotow war eine der "funnest show in a while". Dann kann das im Kulturhaus 73 auch wieder nur gut werden.

April-Tour:

19. Bayreuth
20. Bamberg
21. Erlangen
22. Düsseldorf
24. Hamburg
26. Berlin
27. Dresden
28. Münster

Noch mehr Musik von ihm:

England in 1918 - Waterfall Video

Sonntag, 25. März 2012

Spring Offensive

Die wunderbare Band Spring Offensive hat ein neues Video und kommen auch bei uns bald wieder auf Tour. Oft habe ich bei Indiepop das Gefühl, das alles schon mal gehört zu haben. Spring Offensive beeindrucken jedoch durch komplexe und dennoch einprägsame Melodien und Rhythmen. Ihre Videos sind kleine Kunstwerke. Besonders das zu Carrier entfaltet eine tiefe Symbolkraft.







via

S. Carey Single





Zur neuen EP veröffentlicht S. Carey die erste Single Two Angels.
Mit Bon Iver kommt er im Sommer auch bei uns auf Tour.

Dienstag, 13. März 2012

Frühjahrs Videos

Bowerbirds -Tuck the Darkness in



Was für ein süßes Video. Ich habe als Kind auch mal Fische gerettet.

Quickbeam - Seven Hundred Birds




Und hier gibt es noch mehr:

Sonntag, 4. März 2012

Damien Jurado Konzertkritik

Damien Jurado wird gerade in allen Blogs und Zeitschriften als einer der Urväter der neuen Folk-Bewegung gelobt. Mit seinem neuen Album Maraqopa hat er mal wieder gezeigt, dass er zu den besten Songwritern überhaupt gehört. Ich war daher sehr euphorisch, ihn endlich am 1.3 in Hamburg live sehen zu können. Dabei hätte ich das Konzert beinahe verpasst, da ich erst einen Tag vorher bemerkt habe, dass es von der Astra-Stube ins Kulturhaus73 verlegt worden war. Das Kulturhaus73 wurde wohl nach meinem Wegzug aus Hamburg eröffnet, jedenfalls war ich vorher noch nie dort gewesen. In einer großen Halle inklusive Bar und Kiosk konnte man sich vorher noch hinsetzen. Wie so einige andere Gäste war ich jedoch verwirrt, wo das Konzert nun stattfinden würde, und wann es denn nun endlich anfing. Da leider keine Information über den Start erfolgte und ich so wenig Zeit wie möglich in dem Raucher-Club (was ich vorher auch nicht wusste, die Klimaanlage war aber okay) verbringen wollte, verpasste ich leider den Anfang der Vorband, bestehend aus Tom Brosseau und dessen Gitarre. Er lieferte tiefsten Folk, und hielt das Publikum mit Scherzen bei Laune. Mit seinem ernsthaften Vortrag und dem Anzug wirkte er wie ein Kontrasatprogramm zu Damien Jurado. Zum Schluss stellte er sich sogar ohne Mikro direkt ins Publikum. Das muss man sich erstmal  trauen.
Als Damien Jurado und seine Band dann endlich die Bühne betraten, legten sie schnell los. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mit so einer großen Band, bestehend aus E-Gitarre, Bass, Keyboard, Schlagzeug und I-Pad kommen würde. Vor dem Konzert konnte man bereits dem Einspielen insbesondere des Schlagzeugers lauschen und ich bereute schon, keine Ohrstöpsel dabei zu haben, hatte ich mich doch auf einen Akustik-Abend eingestellt. Doch das Schlagzeug kam nur gelegentlich zum Einsatz und die Band überzeugte mit überrachend rockigen Songversionen. Nachdem sie eine Weile gespielt hatten, richtete Damien auch endlich ein paar mehr Worte als ein genuscheltes Thanks ans Publikum. Der Club hätte etwas von Übungsraum-Athmosphäre und daher würde er das ganze nicht so ernst nehmen. Man sah es daran, dass er und die Band keine Schuhe trugen, aber er gab sich dann zum Glück doch Mühe, das Publikum zu unterhalten. Nebenbei war es so voll, dass kaum noch jemand hinein gepasst hätte und ich stand nur ca. eineinhalb Meter vor der Bühne. Dass es sich um einen unbestuhlten Club handelte passte wider erwarten sehr gut, da man automatisch mitwippen wollte. Erst nach langem Applaus kehrte Damien allein auf die Bühne zurück und spielte - von vielen erwartet - noch einige seiner besten Stücke. Obwohl die Band genial war, nur mit seiner Gitarre kommt Damiens einmalige Stimme doch am Besten zur Geltung. Und so verließ man den Club mit Erstaunen, wie jemand so eine wunderschöne Stimme haben kann und mit dem Gefühl, gerade ein sehr gutes Konzert besucht zu haben.




Damien Jurado - sheets from bluelinestyle.com on Vimeo.


Damien Jurado | Arkansas from Lance Alton Troxel on Vimeo.

The Saddest Music in the World

Neben all der Musik muss hier auch mal wieder reine Filmkritik kommen. Es ist ja nicht so, dass ich keine Filme gucken würde, mir fehlt aber gerade einfach die Zeit für längere Artikel.
Über diesen Film muss ich nun aber einfach etwas schreiben. Seit ich My Winnipeg gesehen habe, liebe ich Guy Maddin. Es gibt keinen anderen Regisseur, der so konsequent einen ganz eigenen unverwechselbaren Stil verfolgt, der auf den ersten Blick so gar nicht zum Rest der Filmlandschaft passen will. Nicht, dass es nicht mehr solcher experimenteller Filme geben würde, aber sie kommen doch nur selten in unsere Kinos. Vielleicht ändert the Artist ja mal etwas daran.
Guy Maddin bedient sich der schwarzweißen Stummfilmästhetik, lässt die Bilder langsamer ablaufen, dreht mit Super 8. Mit einer Inhaltsangabe kann man kaum vermitteln, was The Saddest Music in the World für ein Film ist. Isabella Rossellini als beinlose Mäzenin richtet eine Art Grand-Prix/The Voice-Wettbewerb aus, in dem sie Musiker aus aller Welt darum antreten lässt, wer das traurigste Lied vortragen kann.
Wer gewinnt landet im Bierbad und kommt in die nächste Runde. Zwei Brüder konkurrieren um den Preis und - wie könnte es anders sein - um das Herz einer Frau. Absurde Ereignisse reihen sich in diesem surrealen Meisterwerk aneinander. Isabella Rossellini bekommt mit Bier gefüllte Glasbeine und am Ende brennt alles.
Man weiß eigentlich gar nicht, warum einen dieser Film so fesselt. Die abstruse Handlung ist eher nebensächlich, es sind solche Szenen wie die, in der der durch einen schwarzen Schleir über seinem Hut verhüllte große Gravillo von seinem Vater umarmt wird und dabei wegen seiner doch so empfindlichen Haut nur schreiend zurückweicht, die sich einem einprägen. Wer sich erst einmal auf den Film einlässt, der bekommt einen Bilderrausch, eine tragische Liebesgeschichte und eine divenhafte Isabella Rossellini geboten.
Leider war die Bonus-DVD wohl verloren gegangen, aber beigefügt ist der DVD auch noch ein dickes Dreh-Tagebuch Maddins. Darin beschreibt er so Anekdoten wie, dass alle sich vor Rossellinis Ankunft gefürchtet haben und dass sich zu Beginn keiner getraut hat, sie zu filmen. All die Musiker die im Film vorkommen probten unaufhörlich und versteckten sich dabei auch noch so gut, dass sie Maddin ständig suchen musste, wenn er Ruhe zum drehen brauchte. Isabella Rossellini scheinen die Dreharbeiten auf jeden Fall gefallen zu haben, drehte sie doch kürzlich wieder mit Maddin, den Fim Keyhole, auf den ich nun gespannt warte.



Samstag, 3. März 2012

Nigel Wright

Nigel Wright ist erst 18, sein erstes Album nahm er aber schon mit 16 zu Hause in Noth Georgia auf. Dass er in den Bergen, bei seinen Eltern die Inspiration für seine melancholischschönen Songs gefunden hat, leuchtet sofort ein - dass jemand mit 18 schon so eine Reife in der Stimme hat, überrascht dagegen. Mit dem neuen Butterfly Collectors Label in Haldern/Berlin hat er eine Verbindung nach Deutschland aufgebaut und kommt natürlich auch gleich zum diesjährigen Haldern. Dabei war es purer Zufall, dass die Label-Gründer ihn als ihren ersten Künstler auserkoren haben, sie suchten im Internet eigentlich nur nach einem gleichnamigen Musiker. Das Label und diesen Künstler werde ich im Auge behalten, denn ich bin gerade total hin und weg von Nigels bezaubernder Stimme und der Tiefe seines Songwritings.





Freitag, 2. März 2012

Gossling

















Als ich nach dem neuen Video von Angus Stone suchte, bin ich über die den abc-Australien-Musikblog gestolpert und habe dabei auch diese bezaubernde Dame entdeckt. Gossling ist mit Ryan Gosling weder verwandt noch verschwägert und heißt eigentlich Helen Croome - dafür macht sie wunderbaren Country-Pop.
Auf ein Album muss man zwar noch warten, die Single Wild Love aus der neuen EP hat sie aber bereits veröffentlicht.




Das Video zu I was Young ist im richtigen Country-Western-Style, aber mit satirischem Einschlag. Dem Team dürfte es schwer gefallen sein, mit einem Regenschirm als Waffe ernst zu bleiben.

Angus Stone Video

Es gibt Sänger, deren Lieder man sich ganz gut anhören kann - und es gibt solche, die einen mit der Schönheit ihrer Stimme dahinschmelzen lassen. Für mich gehört Angus Stone eindeutig dazu. Seine Stimme gefällt mir besser als die von seiner Schwester Julia, die mir manchmal etwas zu schmalzig daherkommt und daher bin ich froh, dass er nun ein eigenes Album aufnimmt.
Im neuen Video tollt Angus mit seiner Freundin Isabelle Lucas durch die Felder. Ich wusste gar nicht, dass er mit der Schauspielerin zusammen ist und finde es schade, dass man nicht wirklich viel von ihr zu Sehen bekommt. Verschwommene Super-8-Ästhetik und ein leichtes Sommerlied, dass einen sofort wünschen lässt, dass man bei dreißig Grad am See liegen oder wie Isabelle über die Felder laufen könnte, entschädigen aber dafür.