Donnerstag, 9. Oktober 2014

Luke Sital-Singh Konzert und Albumreview

Seit ich das erste Mal "Fail for me" hörte, war ich Fan von Luke Sital-Singh. Inzwischen werden seine Songes im Radio gespielt und er ist kein Unbekannter mehr. Nach mehreren EPs gibt es nun das Album The fire inside.
Kürzlich hatte ich dann auch das Vergnügen, ihn endlich live zu sehen. In der Prinzenbar in Hamburg, einem sehr kleinen urigen Club mit Stuckdecke und Putten an den Wänden. Erstaunt war ich, dass es nicht besonders voll war, da habe ich Lukes Popularität doch überschätzt, oder es war einfach ungünstig in der Woche gelegen. Als "Vorband" gab es eine junge charmante Songwriterin, die auf deutsch ihre Stücke vortrug und durchaus Potential zeigte. So ganz konnten mich ihre Texte nicht überzeugen, wohl eher etwas für Jüngere.
Luke kam dann etwas schüchtern auf die Bühne und erzählte, dass er gerade auf viel zu vielen Festivals war und dass er die eigentlich gar nicht mag. Denn seine Musik ist ja eher ruhig und nicht unbedingt Festivalgeeignet. Er würde bald sein eigenes Festival gründen und es Depresstival nennen. Also ich würde hingehen. Trotz der wenigen Gäste gab Luke ein sehr gefühlvolles Konzert mit den Songs seines neuen Albums und sogar ein paar unveröffentlichte dazu. Am besten gefallen mir immer noch seine Balladen und nicht die etwas zu gefälligen Radionummern. Denn in den Balladen kommt seine warme Stimmfarbe und seine gefühlvolle Art zu singen besonders zur Geltung.
Das war auch ein bisschen mein Problem mit dem Album. Einige Stücke kannte man schon von den EPs, die Radionummern sind mir zu bombastisch aufgebauscht. Doch das ist etwas, das man bei vielen Debutalben vorfindet. Immerhin steigern solche Stücke die Popularität enorm. Und dann gibt es da Songs wie Lilewythe oder Benediction. Balladen vom Feinsten.
Sollte Luke noch einmal nach Hamburg kommen, sehe ich ihn mir gerne wieder an. Aber dann bitte nicht nochmal in der Prinzenbar. Denn die Location hat zwar ihren Charme, dafür hörte man dann während des Konzerts von ihrgendwoher andere Musik! Luke hat es zwar professionell genommen, das ist aber schon eine Frechheit, wenn die Karten über zwanzig Euro kosten. Hinzu kam, dass das Personal mal wieder während der ruhigsten Stücke Getränkekisten sortieren musste. (Was leider bei vielen Locations vorkommt, doch bei größeren kann man wenigstens mehr ausweichen) Besonders schön, wenn die Bar nur zwei Meter von der Bühne entfernt ist. Gerade bei einem Songwriter, der nur mit Gitarre auf der Bühne steht, sollte man doch meinen, dass die Veranstalter für Ruhe im Raum sorgen. Ich bin vielleicht besonders empfindlich, bei solchen Störgeräuschen ist für mich die komplette Stimmung verdorben. Ich war aber auch nicht die einzige, die sich genervt zur Bar umgesehen hat. Bei den Preisen ist das wirklich unangebracht und ich glaube nicht, dass ich da nochmal hingehen werde. Doch für das alles konnte Luke natürlich nichts.
Als ich damals auf dem Haldern noch das letzte Stück "Fail for you" in der Kirche mitbekommen habe, war das jedenfalls eine ganz andere Magie.



Huch, ich bin sogar in diesem Video drin, wie ich noch hoffe, in die Kirche zu kommen. Hatte ich bisher gar nicht bemerkt.

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