Sonntag, 23. September 2012

Musik: Sea Lion

Sea Lion aka Linn Osterberg ist eine weiteres schwedisches Talent. Ich frage mich wirklich, ob die in Skandinavien alle nichts anderes machen, als Songs zu schreiben. Man stelle sich mal vor, es gäbe so viele international erfolgreiche Musiker aus Berlin, wie aus Norwegen oder aus Schweden. Sea Lion hat eine einzigartige sphärisch kindliche Stimme, die sie mit leichten Gitarrenmelodien und lustigen Texten kombiniert. Das klingt dann ein bisschen wie eine Mischung aus Joanna Newsom, Lykke Li, plus der einlullenden Sanftheit Marissa Nadlers. Auf Facebook heißt es: „Channeling similar sounds of Kate Bush, Sea Lion will dig into your heart and mind with an innocent rawness and individuality.“
(Spätestens jetzt muss ich natürlich über sie schreiben.) Aber wirklich vergleichen kann man Sea Lion nicht und deshalb bin ich sicher, dass sie ihre Fans finden wird. Ich bin über dieses Musikblog auf sie gestoßen, sonst lassen sich erstaunlich wenige Rezensionen im Internet finden, obwohl sie (sollten die Beliebtheitsanzeigen auf Spotify etwas aussagen) schon eine gewisse Bekanntheit zu haben scheint.
Insgesamt hat Osterberg eine wirklich eindrucksvolle Kombination geschaffen: den verträumten Melodien würde man den Humor der Texte zunächst gar nicht zutrauen. Schon die erste Zeile der Single The loneliest boy in New York lautet: „When Johnny was seventeen, found his love in a porn magazine“. Auch die Stücke Elias und Mirror Wall sind Highlights des Debutalbums Guns of Alaska, das insgesamt sehr einheitlich klingt, aber manchmal braucht man auch keine Abwechslung, da reicht es, sich eine bestimmte Stimmung versetzten zu lassen, die ruhig ein Album lang anhalten darf.


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