Mittwoch, 4. Juli 2012

Albumkritik: The Tallest Man On Earth - There's No Leaving Now


The tallest man on earth aka Kristian Matsson legt mit There's No Leaving Now bereits sein drittes Album vor. Bei mir brauchte es eine Weile, bis ich mich an seine leicht nölend kratzige Stimme gewöhnt hatte, doch dann entfaltet sie schnell einen Suchtfaktor. Abwechslungsreich, mal schnell und beschwingt (1904), mal ganz melancholisch nostalgisch wie Leading me now sind die Kompositionen, bei denen Mattsons Stimme immer im Vordergrund steht. Die ganz leisen Töne sind nicht seine Stärke, aber das müssen sie auch nicht sein. Neben all den verraucht hauchigen Stimmen so vieler Folksänger, ist das mal eine willkommene Abwechslung. There's No Leaving Now ist ein durchweg gelungenes Album, wobei die Single 1904 eines der Glanzstücke ist - ein Lied, welches man nicht mehr aus dem Kopf bekommt, wenn man es mehrmals gehört hat, und das ein kleiner Hit werden könnte - während er mit dem titelgebenden There'S No Leaving Now eine echte Ballade von zeitloser Klasse mit Klavierbegleitung liefert. Mattson ist vor allem auch in seinen Komposiotionen ausgereifter und komplexer geworden, als auf den Vorgängern, und untermalt die Kompostionen mit mehr Instrumenten, was die Stücke insgesamt zugänglicher macht und der Gefahr des sich "überhörens" seiner Stimme entgegenwirkt, ohne dass sie ihre Kanten verliert.
1904 kann man sogar umsonst herunterladen. Live soll Mattson ein genialer Entertainer sein. Im Oktober kommt er dann auch noch mal auf Europa-Tour, die wenigen Deutschlandtermine werden sicherlich gut besucht sein: das Konzert in Berlin diesen Samstag ist jedenfalls ausverkauft.




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