Samstag, 16. Juni 2012

Albumkritik: Glen Hansard - Rhythm and Repose

Da ist es also, das lang erwartete Album von Glen Hansard. Nachdem er mit dem Film zu Swell Seasons, einer Musicaladaption von Once und dem Schreiben von Liedern für den Tribute von Panem-Film reichlich zu tun hatte, veröffentlicht der irische Sänger endlich sein Debut. Hansard wirkt auf Rhythm and Repose zunächst ruhiger und gesetzter. Aber nach und nach entfaltet sich auch in seinen Solostücken sein brilliantes Songwriting. Er wäre jetzt 42 und da müsse er nicht immer nur über Liebeskummer und missglückte Beziehungen singen, sagte er im Roling Stone-Interview. Die Bandbreite auf Rhythm and Repose reicht vom sommerlich seichten Love don't leave me waiting über High Hope, das langsam anfängt, bis Hansard aus ganzer Seele singt, beinahe schreit und von einem Chor begleitet wird - bis zum Bird of Sorrow bei dem er wieder all seine Emotionen und Verletzlichkeit einbringt.
Oft schalte ich ein Lied das ich mir anhöre deshalb aus, weil ich keine Schmalzigkeit mag. Die entsteht für mich immer dann, wenn der Künstler zwar von tiefen Gefühlen singt, dies aber aufgesetzt wirkt. Bei Glen Hansard ist das Gegenteil der Fall, bei ihm ebenso wie bei Damien Rice habe ich immer den Eindruck, dass es seine wahren Gefühle sind, über die er singt und die er ohne einen Schutzfilter dem Hörer offenlegt.
Auf NPR kann man sich das Album übrigens schon komplett anhören.
Dennoch ist Glen Hansard einer jener Künstler, die zwar schon auf Platte genial klingen, aber live und akustisch noch viel mehr Wirkung entfalten, wie man zum Beispiel an der Session im Roling Stone Studio sehen kann - und auch noch dieses Jahr in Deutschland, dann kommt er für einige wenige Konzerte zu Besuch, die man nicht verpassen sollte:

19.10. München
22.10. Frankfurt
11.12. Hamburg
12.12. Berlin
13.12. Köln

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