Mittwoch, 24. April 2013

Jon Kenzie und Rory Charles

Neulich bin ich in Hamburg durch die Mönckebergstraße geschlendert, und hatte gerad viel Zeit. Da bin ich bei einem Straßenmusiker stehen geblieben, der dort mit einem Mikrofon und Gitarre seine Folksongs sang. Zuerst dachte ich, er sei vom Café engagiert, aber er spielte da einfach. Und wie er spielte und sang; besser als die meisten Platten, die ich mir in diesem Monat angehört habe. Er wirkte wie ein ruhiger besonnener Mensch, war ganz in seine Musik versunken, obwohl es ziemlich kalt sein musste, so lange dort zu sitzen. Ich dachte, dass eigentlich jeder der vorbeiging stehen bleiben und sein Talent erkennen müsste. Einige blieben auch stehen oder setzten sich, genossen für eine Weile still die kostenlose Musik. Der Name des Musikers war Jon Kenzie, wie ich von seinen CDs, die er verkaufte, ablas. Er selbst beschreibt seine Musik auf seiner Website als Mischung aus Blues, Soul und Folk. Live schien er ein klassischer Songwriter zu sein. Sein Album, das man auf Bandcamp hören kann klingt tatsächlich mehr nach Blues.


Nach einer kleinen Pause gab es dann ein Konzert eines zweiten Musikers: Rory Charles. Und ich war wieder beeindruckt, wie gut diese beiden waren. Eigentlich viel zu gut um Straßenmusik zu machen. Tatsächlich sagte Rory dann auch, dass sie am Abend noch ein Konzert im Klubsen geben würden. In Hamburg und woanders haben sie aber auch schon öfter Straßenkonzerte gegeben und sind immer zusammen unterwegs. Beide stammen aus Manchester und sind bisher ohne Label. Rory, ein auffälliger Typ mit langem roten Bart und violetter Strickjacke, der es fertig brachte, im Sitzen zu tanzen, hat eine überaus beeindruckende Falsettstimme. Ich habe mir sein Album gekauft und es schon zig Mal gehört. Schon beim Konzert irritierten die ungewöhnlichen Kompositionen, die oft aus langen Wiederholungen bestehen manchmal. Seine Musik ist ein wenig experimentell, eine Mischung aus Folk und Soul mit wenigen Rockeinschlägen. Auch fühlt man sich manchmal an psychedelische Siebzigermusik erinnert.



Auf Bandcamp gibt es nur dieses kurze Album mit akustischen Liveversionen seiner Songs. Er hat jedoch auch ein längeres Album verkauft.




Einige Auftritte haben die beiden auch dieses Jahr noch in Deutschland und der Schweiz und vielleicht seht ihr sie ja sogar in eurer Stadt auf der Straße.


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