Freitag, 11. September 2015

Ane Brun - When I'm free


Ane Brun gehört für mich zu einer der besten Künstlerinnen weltweit und besonders Skandinaviens. Eigentlich stammt sie aus Norwegen, wohnt aber seit Jahren in Stockholm. Nachdem ich gerade ein paar Tage da war und auch direkt auswandern wollte, kann ich das sehr gut verstehen. Sie hat erst mit 21 angefangen, Musik zu machen, zwar war ihre Mutter Jazz-Musikerin, aber dennoch ist das sehr spät, umso erstaunlicher, dass sie es in wenigen Jahren geschafft hat, sich eine Karriere aufzubauen. In Schweden musste sie keine Angst vor Arbeitslosigkeit haben, der Wohlfahrtsstaat ermöglicht es anscheinend, dass junge Leute ihre Träume verwirklichen können. Abgesehen von ihrem Rarities-Album ist dies das erste nach vier Jahren. Nach einer längeren Krankheit hat sie eine Pause eingelegt und nun hat sie sich mal wieder neu erfunden mit When I'm free. Inspiriert von den 80ern, da war ich erstmal skeptisch, sind die 80er so gar nicht meine Musik. Aber die Sorge war unbegründet, Ane Brun kann gar keine schlechte Musik machen. Man hört die Inspriation höchstens in der Single Shape of a heart heraus. Ein Song, der ähnlich wie Do you remember auf dem letzten Album heraussticht. Insgesamt ist das Album weniger melancholisch, weniger introvertert und poppiger, vielleicht auch eingängiger. "Ich bin frei", frei hoffnungsvolle Musik zu machen, frei sich neu zu erfinden, frei von Genregrenzen, alles zu machen, was sie möchte. Mit einem eigenen unabhängigen Label war das Ane Brun schon immer wichtig. Nothing can hold me back singt sie auf You lit my fire, eine femininistische Hymne. Das hört man dem ganzen Album, jedem Song an. Es gibt aber natürlich auch wieder gefühlvolle ruhigere Songs wie All we want is love. Eine ebenfalls hoffnungsvolle Hymne auf die Liebe. Mit einer anderen Sängerin, hätte das Lied wohl zu kitschig geklungen, aber es ist gerade Ane Bruns Stimme, die immer wieder mit Kate Bush verglichen wird, aber für mich wesentlich angenehmer klingt, die ihre Musik diesen ganz eigenen Klang verleiht. Nicht, dass sie es nötig hätte, aber mit I'm free beweist Ane Brun mal wieder, dass sie eine der besten ist.

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